Afghanen sollen in Afghanistan bleiben

Handshake zwischen de Maizière und dem afghanischen Innenminister
Von Deutschland ausgebildete Polizisten sollen Schlepperkriminalität in Afghanistan an Land bekämpfen.

Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière (CDU) behauptet nicht, "dass Afghanistan ein sicheres Herkunftsland ist". Es gäbe "aber sichere Gebiete", so de Maizière und verweist auf Provinzen im Norden des Landes. Provinzen wie Balch, wo der Minister am Dienstag eine Polizeistation besuchte. Deutschland bildet seit 2002 Polizisten in Afghanistan aus, um die Sicherheit im Staat zu verbessern. Man wolle nicht, "dass viele Afghanen ihr Land verlassen".

154.000 Menschen afghanischer Herkunft stellten 2015 in Deutschland einen Asylantrag. 48 Prozent der Anträge waren erfolgreich, Abschiebungen gestalten sich kompliziert. Das will de Maizière ändern. Eine finanzielle "Starthilfe" soll afghanischen Asylwerbern die Rückkehr in ihr Heimatland schmackhaft machen. Auch bei der Ausbildung afghanischer Polizisten soll es einen neuen Schwerpunkt geben: die Bekämpfung der Schlepperkriminalität.

Deutschland engagiert sich also weiterhin in Afghanistan. De Maizière: "Wir bleiben hier, solange es nötig ist. Aber wir erwarten dann auch, dass die afghanische Bevölkerung hier bleibt." Am Montag bekam de Maizière einen ersten Eindruck, wie sicher Afghanistan tatsächlich ist. Er hielt sich in der deutschen Botschaft in Kabul auf, als wenige Kilometer entfernt 20 Menschen bei einem Attentat der islamistischen Taliban getötet wurden.

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