Äthiopien und Tigray-Truppen richten Gesprächskanal ein

Äthiopien und Tigray-Truppen richten Gesprächskanal ein
Nach der vereinbarten Waffenruhe machen die Vermittler im äthiopischen Bürgerkrieg weitere Entspannungssignale aus.

Im äthiopischen Bürgerkrieg machen die internationalen Vermittler nach der Vereinbarung einer Feuerpause weitere Entspannungssignale aus. Die äthiopische Regierung und die Vertreter der abtrünnigen Provinz Tigray richteten eine Telefon-Hotline ein, teilte der Chefvermittler der Afrikanischen Union (AU), Olusegun Obasanjo, am Montag mit. Das sei ein Zeichen, dass es nach der am vergangenen Mittwoch erzielten Vereinbarung vorangehe.

In der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind diese Woche weitere Gespräche zwischen den Beteiligten geplant. Dabei soll es unter anderem um die Umsetzung der verabredeten Waffenruhe gehen.

Nach zwei Jahren Bürgerkrieg

Beide Seiten hatten sich seit fast zwei Jahren bekriegt, bevor kürzlich Friedensgespräche eingeleitet wurden. Führende afrikanische Staaten hatten wie die USA und die Europäische Union einen Waffenstillstand und die Aufnahme von Verhandlungen gefordert, um weiteres Leid von der Zivilbevölkerung abzuwenden. Die Kämpfe in Afrikas zweitbevölkerungsreichstem Land haben Millionen Menschen vertrieben, Tausende Zivilisten wurden getötet, in Teilen von Tigray herrscht Hungersnot.

Die Rebellen der Tigrayer Volksbefreiungsfront TPLF werfen Ministerpräsident Abiy Ahmed vor, die Macht auf Kosten der Regionen Äthiopiens zu zentralisieren. Abiy bestreitet dies und wirft der TPLF im Gegenzug vor, die Macht im Land zurückerobern zu wollen. Die TPLF war bis zur Wahl von Abiy zum Regierungschef 2018 dominierende Kraft im Staat.

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