Abbas setzt Kontakt und Sicherheitskoordination mit Israel aus

Mahmud Abbas in Beijing
Wegen des umfangreichen israelischen Einsatzes im Westjordanland hat Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas den Kontakt mit Israel ausgesetzt.

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat den Kontakt und die Sicherheitskoordination mit Israel ausgesetzt. Das teilte Abbas' Büro am Montagabend mit. Die Entscheidung erfolgte nach einem Treffen von Abbas mit anderen führenden Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde.

8 Tote nach Einsatz israelischer Truppen im Westjordanland

Bei einem umfangreichen Einsatz israelischer Truppen mit Drohnen und Hunderten Soldaten im besetzten Westjordanland waren zuvor nach palästinensischen Angaben mindestens acht Menschen getötet worden.

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Die Entscheidung des palästinensischen Präsidenten erfolgte am Montag nach einem Treffen mit anderen führenden Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde. Abbas hat die Koordinierung mit Israel in der Vergangenheit bereits mehrfach während früherer Gewaltausbrüche vorübergehend ausgesetzt. Im Tagesverlauf waren am Montag immer wieder Schüsse und Explosionen aus der Stadt Jenin zu hören, wo sich die israelischen Truppen und die Kämpfer der militanten Jenin-Brigaden Gefechte lieferten. Zeitweilig waren mindestens sechs Drohnen über der Stadt und dem angrenzenden Flüchtlingslager zu sehen, wo 14.000 Menschen auf weniger als einem halben Quadratkilometer leben.

Ein Sprecher von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas bezeichnete den Einsatz als „ein neues Kriegsverbrechen gegen unser wehrloses Volk“. Die palästinensische Reaktion dürfte davon abhängen, ob sich auch Kämpfer aus dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen daran beteiligen. Der Islamische Jihad, dort die zweitstärkste bewaffnete Gruppe, erklärte, alle Optionen lägen auf dem Tisch.

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