70 Prozent der Österreicher lehnen zweiten Lockdown ab
Ab Samstag dürfen 20 Millionen Franzosen ihr Haus nicht mehr nach 21 Uhr verlassen. In London sollen Pubs und Restaurants geschlossen werden und in Tschechien sind seit 5. Oktober auch die Schulen wieder geschlossen. Kurz: Europaweit werden derzeit wieder die Anti-Corona-Maßnahmen hochgefahren. Am Donnerstagabend kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober in der ZiB 2 auch für Österreich bundesweite Maßnahmen an. Unter anderem soll es ein Verbot für Gesichtsvisiere geben, die sich als wenig effizient erwiesen haben.
Einen landesweiten Lockdown aber soll es nicht geben. Entsprechende Gerüchte kursieren seit Wochen und wurden von Seiten der Bundesregierung stets zurückgewiesen. ZiB-Innenpolitik-Chef Hans Bürger sprach im ORF von einem "weichen Lockdown" - und nannte als Beispiele etwa vorverlegte Sperrstunden. Die Diskussion über einen etwaigen Lockdown ist letztlich also auch eine Frage der Bezeichnung.
Meinungsforscher Peter Hajek befragte im Auftrag von ATV nun 806 Österreicher, ob sie einem zweiten Lockdown im Herbst zustimmen oder diesen ablehnen würden. Einen Lockdown also, in dem wie im März nur Geschäfte für die Grundversorgung geöffnet haben, die Menschen weitestgehend angehalten sind, zu Hause zu bleiben - aber keine rechtlichen Ausgangsbeschränkungen ausgesprochen werden.
70 Prozent der Befragten meinten nun, dass ein zweiter Lockdown im Herbst nicht sinnvoll wäre. 20 Prozent würden eine Restriktion im Herbst für die richtige Entscheidung halten. Elf Prozent enthielten sich ihrer Meinung oder gaben "weiß nicht" an.
Was ist ihre Meinung?
Auch in der Wählerschaft zeichnet sich ein ähnliches Bild. Mit 82 Prozent stimmen die FPÖ-WählerInnen am stärksten gegen einen zweiten Lockdown.
Peter Hajeks Fazit dazu lautet: „Trotz steigender Infektionszahlen und drastischen Maßnahmen in Salzburg ist die Bevölkerung strikt gegen einen Lockdown eingestellt. Möglicherwiese setzt sich bei der Bevölkerung die Ansicht durch, dass man mit dem Virus auf die eine oder andere Art und Weise leben lernen muss. Auffällig ist, dass es diesmal keine Differenz in den Antworten zwischen Regierungs- und Oppositionswähler gibt. Auch ÖVP- und Grün-WählerInnen sind mit 70 und 68 Prozent gegen einen Lockdown.“
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