1949: In Washington wird am 4. April der Nordatlantikvertrag unterzeichnet. Das Bündnis hat anfangs zwölf Mitglieder: Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Kanada, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Portugal und die USA.
1952: Mit Griechenland und der Türkei vergrößert sich die Allianz auf 14 Mitglieder.
1955: Die Bundesrepublik Deutschland wird Mitglied.
1957: Angesichts der wachsenden Konfrontation mit der Sowjetunion verabschiedet die NATO ihre Strategie der „massiven Vergeltung“: Jeder Angriff sollte demnach mit einem vernichtenden atomaren Gegenschlag beantwortet werden.
1966: Frankreich verlässt unter Präsident Charles de Gaulle das integrierte Militärkommando des Bündnisses, um sich die alleinige Befehlsgewalt über seine Atomstreitmacht zu sichern.
1967: Das NATO-Hauptquartier wird von Paris nach Brüssel verlegt. Das Bündnis schwenkt auf die Militärstrategie der „flexiblen Erwiderung“ um. Sie sieht bei einem Angriff mit konventionellen Truppen nicht automatisch einen Einsatz von Atomwaffen vor, sondern ein abgestuftes Vorgehen.
1979: Als Reaktion auf sowjetische SS-20-Raketen kündigt die NATO die Stationierung von atomwaffenfähigen Raketen und Marschflugkörpern in Westeuropa an. Gleichzeitig werden Moskau Verhandlungen über die Begrenzung atomarer Mittelstreckenraketen angeboten (NATO-Doppelbeschluss).
1982: Spanien tritt dem Bündnis bei.
1983: Die USA beginnen mit der Stationierung von Pershing-II-Raketen und Marschflugkörpern in mehreren NATO-Staaten, darunter die Bundesrepublik.
1987: Die USA und die Sowjetunion schließen den INF-Vertrag zur Abschaffung atomarer, landgestützter Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper mit Reichweiten von 500 bis 5500 Kilometer.
1991: Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wird auch der 1955 als Gegenbündnis zur NATO gegründete Warschauer Pakt aufgelöst.
1994: Bei der Durchsetzung einer UN-Flugverbotszone über Bosnien schießt die NATO vier serbische Militärmaschinen ab. Es ist die erste Kampfhandlung in der Geschichte des Militärbündnisses.
1995: Nach dem Friedensabkommen von Dayton zum Bosnien-Krieg überwacht die NATO-geführte Ifor-Truppe dessen Einhaltung.
1997: Das westliche Militärbündnis vereinbart mit Moskau die NATO-Russland-Grundakte. In ihr sagt die NATO zu, auf eine dauerhafte und umfangreiche Stationierung von Truppen in Osteuropa zu verzichten.
1999: Die NATO greift mit massiven Luftangriffen gegen Serbien in den Kosovo-Konflikt ein. Zehn Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer treten mit Tschechien, Ungarn und Polen erstmals ehemalige Ostblockländer bei.
2001: Nach den Terroranschlägen vom 11. September wird zum bisher einzigen Mal die Beistandsklausel nach Artikel 5 ausgelöst. Das Bündnis entsendet daraufhin Awacs-Aufklärungsflugzeuge in die USA.
2003: Die NATO übernimmt die Führung über den Kampfeinsatz gegen die radikalislamischen Taliban in Afghanistan.
2004: Das Bündnis nimmt Bulgarien, Rumänien, die Slowakei, Slowenien sowie die ehemaligen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen auf.
2009: Frankreich kehrt wieder voll in die Militärstrukturen zurück. Kroatien und Albanien werden neue Mitglieder.
2011: Luftangriffe unter NATO-Führung tragen zum Sturz von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi bei.
2014: Nach der Annexion der Krim durch Russland beschließt das Bündnis eine massive Verstärkung seiner Truppenpräsenz in Osteuropa. Gleichzeitig legen die NATO-Mitglieder das Ziel fest, ihre Verteidigungsausgaben bis 2024 „Richtung zwei Prozent“ der Wirtschaftsleistung zu steigern.
2017: Montenegro wird 29. NATO-Mitglied. Die NATO tritt auf Druck der USA der internationalen Koalition gegen die Jihadistenmiliz IS bei.
2019: Die USA kündigen den INF-Vertrag mit Russland, dem sie vorwerfen, mit neuen Marschflugkörpern gegen das Abkommen zu verstoßen. Nach Beilegung des Namensstreits mit Griechenland soll Nordmazedonien 2020 das 30. Mitglied der Allianz werden.
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