500 Glocken rufen Abgeordnete zur Brexit-Abstimmung

500 Glocken rufen Abgeordnete zur Brexit-Abstimmung
Die Briten ticken anders als die Kontinentaleuropäer. Das zeigt auch das traditionelle Prozedere im Parlament in London.

Auf der britischen Insel ist ja vieles anders als im restlichen Europa, das gilt auch für Abstimmungen im Unterhaus. Wenn es heute ab 19 Uhr Ortszeit (20 Uhr MEZ) zur Sache geht, läuten erst die Glocken. Nein, nicht die fünf großen Glocken des Big Ben. Es sind gleich an die 500 Glocken, die nicht nur im Parlament die Abgeordneten zur Abstimmung rufen, sondern auch in den zahlreichen Pubs und Restaurants rund um Westminister. Bis zu 30 Minuten bimmeln die Glocken, damit alle Mandatare rechtzeitig im Sitzungssaal sind.

Kaum dort angelangt, müssen sie ihn aber gleich wieder durch einen der zwei Ausgänge links und rechts vom Parlamentspräsidenten (Speaker) verlassen: Wer für die Vorlage stimmt, geht durch den Ausgang rechts; wer dagegen ist, marschiert links hinaus. Rechts sitzen die Abgeordneten der Regierung, links jene der Opposition.

 

 

Doch bei der Brexit-Abstimmung dürfte es links nur so wimmeln, da viele Tories gegen den Deal stimmen werden. Sie müssen nicht nur die Seite wechseln, sondern auch noch durch die „Whips“ (Einpeitscher) durch, die an den Ausgängen stehen und versuchen, ihre Fraktionskollegen in die „richtige“ Lobby zu lotsen. Einer von Mays „Whips“ trat gestern zurück – er wird gegen den Brexit-Deal seiner Parteichefin stimmen.

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