12 deutsche Soldaten bei Angriff in Mali teils schwer verletzt

Als frühere deutsche Verteidigungsministerin besuchte Ursula von der Leyen das deutsche Kontingent in Mali
Die Patrouille wurde von einem Selbstmorattentäter attackiert. Österreicher, die ebenfalls in Mali stationiert sind, seien wohlauf, hieß es.

Angreifer haben im westafrikanischen Mali eine Patrouille deutscher Soldaten der UNO-Truppe MINUSMA attackiert und mehrere Personen schwer verletzt. Der Angriff erfolgte laut Nachrichtenagentur dpa am Freitag etwa 155 Kilometer nördlich von Gao, wo deutsche Bundeswehrsoldaten im Camp Castor stationiert sind. Nach lokalen Berichten zündete ein Selbstmordattentäter eine Bombe. In der Region treiben islamistische Milizen ihr Unwesen.

Laut der Nachrichtenagentur wurden mindestens 12  deutsche Bundeswehrsoldaten verletzt, manche von ihnen schwer. Ein Sprecher des deutschen Einsatzführungskommandos in Potsdam bestätigte, dass „deutsche Kräfte“ betroffen seien. Wegen der großen Zahl der Verletzten mussten auch ein französischer Militärhubschrauber und ein Helikopter der Vereinten Nationen zum Rettungseinsatz kommen. Zudem war der Rettungshubschraubers eines zivilen Vertragspartners im Einsatz.

Zwar sind auch Österreicher an der Mission beteiligt, diese sind aber in der Hauptstadt Bamako stationiert.  Dementsprechend bestätigte auf Anfrage der APA  der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Bauer, dass laut aktuellem Informationsstand österreichische Soldaten nicht betroffen seien.

Zwölf Österreicher in Mali

Die UNO-Mission MINUSMA in Mali hat einen Auftrag zur Stabilisierung des Landes. Derzeit sind daran zwei Bundesheer-Soldaten beteiligt, an einer EU-Trainingsmission (EUTM) im Land nehmen zehn Österreicher teil.

12 deutsche Soldaten bei Angriff in Mali teils schwer verletzt

Auch Franzosen kamen in Mali zuletzt ins Visier mutmaßlicher Islamisten

Erst jüngst waren bei einem Angriff auf ein Fahrzeug der Anti-Terror-Mission „Barkhane“ in Mali sechs französische Soldaten verletzt worden. Vier weitere Menschen aus dem westafrikanischen Land erlitten ebenfalls Verletzungen. Der Vorfall ereignete sich in der Mitte des krisengeschüttelten Landes. Das Armeefahrzeug sei von einem anderen Fahrzeug mit Sprengstoff an Bord angegriffen worden.

Macron will Neustart

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte unlängst eine grundsätzliche Neuausrichtung der französischen Militärpräsenz im Sahel und ein Ende der Operation „Barkhane“ angekündigt. Die einstige Kolonialmacht Frankreich kämpft bisher in dem riesigen Gebiet mit rund zu 5.100 Soldaten gegen Terrorgruppen. Einige dieser Gruppen haben dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.

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