Auf dem Schlachthof
In den ersten Wochen des Jahres lautete die zentrale Frage im ORF: Wird Niko Pelinka, ein Günstling der SPÖ und ehemaliger Stiftungsrat, Bürochef von Generaldirektor Alexander Wrabetz?
In den vergangenen Wochen war das dominierende ORF-Thema: Soll der Sender auf den ehemaligen Schlachthof nach Wien-St.Marx übersiedeln, weil sich die Wiener SPÖ das so wünscht und das Gebäude auf dem Küniglberg ohnehin saniert werden muss?
Wenn zwischendurch Zeit ist, wird von externen Fachleuten die Frage diskutiert: Wie kann der ORF-Stiftungsrat verkleinert, anders als bisher besetzt werden und dadurch unabhängiger agieren?
Klingt alles furchtbar kompliziert, ist es auch und lenkt vor allem vom mit Abstand wichtigsten ORF-Thema ab: dem Programm. Dem Seher ist es vollkommen egal, von welchem Palast oder Besenkammerl aus gesendet wird – Hauptsache, die Sendungen sind attraktiv.
Es ist ein fataler Managementfehler, Themen wie die Besetzung der Büroleitung oder die Übersiedlung und damit verbundene Neuorientierung nicht vorab zu klären, sondern durch Zögern so groß werden zu lassen, dass sie die Kernaufgabe des Senders überlagern.
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