2050: Ein Drittel werden Senioren sein

2050: Ein Drittel werden Senioren sein
Keine Bevölkerungsgruppe wächst schneller: Laut UNO wird es im Jahr 2050 mehr Menschen über 60 als Jugendliche geben.

Das prominenteste Geburtstagskind der Woche heißt Wladimir Putin: Russlands Präsident feiert am Sonntag seinen 60er – und damit ist er nicht allein. Jeden Tag begehen weltweit im Schnitt 316.800 Menschen ihren 60. Geburtstag. Und es werden, wie die UNO in ihrem neuesten Bericht "Ageing in the Twenty-First Century" darlegt, immer mehr. Keine Bevölkerungsgruppe wächst rasanter als die Menschen über 60, spätestens im Jahr 2050 wird es mehr Über-60-Jährige geben als Unter-15-Jährige.

Dann wird die Bevölkerung in 64 Ländern der Welt zu einem Drittel aus Senioren bestehen. Das einzige Land der Welt, wo dieses Szenario schon heute Realität ist, ist Japan. In Österreich, wo derzeit knapp über ein Fünftel der Bevölkerung älter als 60 Jahre alt ist, dürfte dieses Niveau in rund 20 Jahren erreicht sein.

Wie sehr dieser Megatrend die Gesellschaften und die Wirtschaft der Welt verändert, liefert die UN-Studie mit einem kurzen Blick zurück: Vor rund 30 Jahren gab es keine einzige Volkswirtschaft der Welt, wo die Senioren mehr konsumierten als die Jungen. Heute ist dies bereits in 23 Industriestaaten der Fall. In knapp 30 Jahren werden die Über-60-Jährigen in fast 90 Staaten der Welt mehr für den Konsum ausgeben als die Jugend ihres Landes.

Doch auch wenn Marketingexperten längst ihre Augen auf die sogenannten "Best-Ager" geworfen haben, schlägt die UNO Alarm: Die alternde Weltbevölkerung wird vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer kalt erwischen.

Ohne Pension

Schon jetzt leben hier zwei Drittel aller Über-60-Jährigen, im Jahr 2050 aber werden es vier Fünftel sein. Die riesige Masse an älteren, oft nicht mehr arbeitsfähigen Menschen in Ländern, wo es weder Sozialhilfe noch Rentensystem gibt, werde gewaltige soziale Probleme schaffen, warnt die UNO. Denn gleichzeitig brechen alte Familienstrukturen auf und gehen immer öfter traditionelle Verpflichtungen der Jungen verloren, für ihre ältesten Familienmitglieder zu sorgen.

Mit Hochdruck arbeitet deshalb China am Aufbau eines Pensionssystems, die Zeit drängt. Im Reich der Mitte werden in 20 Jahren geschätzte 380 Millionen Menschen im Pensionsalter sein. Nur in einem Punkt kann die Führung in Peking beruhigt sein: Die Chinesen erwarten punkto Grundversorgung wenig von ihrem Staat.

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