Warum eugentlich nicht?

Warum eugentlich nicht?
Paul Pizzera über die schwierige Namensfindung für einen Sohn.

Hohes Kleinod ist der gute Name wusste bereits Friedrich Schiller, und da die Neugeborenen in meinem Bekannten- und Freundeskreis momentan schneller aus dem Boden schießen, als Markus Rogan per Wasser oder Luft ein Land verlassen kann, ein breit und heiß diskutiertes Thema.

Wie soll ER denn heißen? Ja, ER! Warum? SIE ist nämlich immer völlig klar und außer Streit: Zweisilbige und mindestens ein „i“. Danke, Bitte! Aber bei ihm ist es immer ungleich schwieriger, weil... ja, warum eigentlich?

Keine Ahnung, aber viel wichtiger ist doch für Euch liebe werdende Eltern, dass ich einen männlichen Vornamen gefunden habe, der so offensichtlich großartig ist und warum auch immer gänzlich ungenützt. Ready? Eugen!

Ich jedenfalls kenne keinen Eugen und 2019 wurde in ganz Österreich kein einziges Kind Eugen getauft, was den dringlichen Gebrauch dieses funkelnden Diamanten der Rufbezeichnung nur noch dicker unterstreicht.

Mit einem frischgeschlüpften Eugling assoziiere ich einen selbstbestimmten, vifen Filou, der Bäume aus- und sich am Riemen reißen kann. Ein Eugen lauert niemandem nach der Schule auf, sondern legt sich liebeugelnd auf die Lauer nach dem nächsten Abenteuer. Ein echter Eugen eben. Und beginge ein Eugen dennoch einmal ein kleines Kavaliersdelikt, er würde es niemals abstreiten oder gar eugnen.

Selbst wenn, gäbe es als letzten Ausweg immer noch das Eugenschutzprogramm oder im schlimmsten Fall der Fälle das Auffangbecken der Eugen Jehovas.

Übereugen Sie sich und schenken Sie ihrem Kleinen eine große Zukunft auf Eugenhöhe. Da fällt mir ein, dass ich ja doch einen Eugen kenne und sogar der hört auf den Namen: Freund!

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