Über 45.500 Covid-Anzeigen in drei Monaten Lockdown

Über 45.500 Covid-Anzeigen in drei Monaten Lockdown
Die Statistik des BMI zeigt einige „Ausreißer“ an den Wochenenden. Die Corona-Demos heben den Durchschnitt.

Viele Freiheiten hat der Österreicher ja dieser Tage nicht. Ausgangssperren, Abstands- und Maskenpflicht und Regelungen bezüglich Treffen mit anderen Personen, begleiten die Bürger – mit Unterbrechungen – seit einem Jahr.

Das Innenministerium (BMI) führt seit dem 17. November 2020 eine Statistik bezüglich der Corona-Strafen. An diesem Datum trat der harte Lockdown in Österreich inklusive Ausgangssperren in Kraft. Exakt drei Monate später waren österreichweit 45.485 Anzeigen und Organmandate verteilt.

Am striktesten hielten sich laut den Zahlen aus dem BMI seit November die Vorarlberger an die Covid-19-Maßnahmen. Dort wurden insgesamt 1.183 Verstöße verzeichnet. Knapp dahinter liegt das Burgenland mit 1.228 Verstößen.

Wien auf Platz eins

In der Bundeshauptstadt wurden im Vergleich dazu fast zwölf Mal so viele Anzeigen beziehungsweise Organmandate ausgestellt.

Mit 14.459 Strafen liegt Wien mit weitem Vorsprung auf Platz eins der Rangliste. Mit großem Abstand folgt dann Oberösterreich mit 8.112 Verstößen, dahinter folgen die Steiermark, Tirol, Niederösterreich, Kärnten und Salzburg.

Über 45.500 Covid-Anzeigen in drei Monaten Lockdown

Der große Abstand von Wien, ist aber mutmaßlich auch damit zu erklären, dass bei einer großen Bevölkerungszahl auf engem Raum auch mehr Möglichkeiten für Verstöße bestehen – man denke etwa an die „Abstandsprobleme“ beim Punschtrinken in der Vorweihnachtszeit, bevor das Ausschenken von Alkohol verboten wurde.

Abgesehen davon stechen einige Daten besonders hervor: Dass zu Silvester und Neujahr viel unerlaubt gefeiert wurde, ist nicht verwunderlich. Insgesamt 3.494 Anzeigen wurden an diesen Tagen ausgestellt. Zu Weihnachten wurde hingegen nicht viel gestraft, an dem Datum waren die Maßnahmen schließlich gelockert worden. Die anderen „Ausreißer“ sind an den Wochenenden, vor allem an Samstagen, zu beobachten. Das dürfte einerseits an unerlaubten Zusammentreffen mit Freunden und Familie liegen, andererseits gab es an den Wochenenden viele Demos in Österreich, die sich auf die Zahlen auswirken. Von landesweit 2.350 Anzeigen am vergangenen Samstag wurden über 1.200 im Zuge der Covid-Maßnahmen-Demo in Wien gemacht. 

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