Spanische Leidenschaft auf zwei Rädern: SEAT MO 125

EATMO 125. Eine Weekendtour? Kein Problem. Testfahrzeug: Autohaus Aschauer, Arbing
Bei eScootern der 125er-Klasse (fahrbar mit Führerschein A1 oder Auto-Führerschein mit dem Code 111) versuchen manche Hersteller bisweilen, die Quadratur des Kreises aus Akku-Kapazität, Leistung, Reichweite & Preis zu lösen.
Das Ergebnis sind oft brave Elektrogefährte „für die Stadt“, die allerdings punkto Speed, Reichweite und Preis Benzin-Rollern weit unterlegen sind. Bei E-Autos gab es diesen „rationalen“ Ansatz auch einmal – bis Tesla kam.
Rivale für alle Benziner
Was beim Konzept des zahmen elektrischen „City-Scooters“ oft unter die Räder kommt, ist schlicht der Spaß am Fahren. Schon die Stadtautobahn kann da zum Problem werden. Lenker brustschwacher „125er“ E-Scooter finden sich unversehens auf der LKW-Spur wieder.
SEAT geht mit seinem zusammen mit dem spanischen E-Scooter-Spezialisten SILENCE entwickelten MO 125 hier einen ganz anderen Weg: Ähnlich wie bei Tesla nimmt man die Herausforderung aus der „Verbrenner-Welt“ an und hängt so manchen benzinbefeurten 125er Roller glatt ab. Mit 13 PS Spitzenleistung, rekordverdächtiger Beschleunigung dank 100 Newtonmeter Drehmoment, 100 km/h Test-Spitze und einer Test-Reichweite von 105,1 km spielt der SEAT MO 125 eindeutig in einer eScooter-Oberliga.

Volle Power. Radnabenmotor im Hinterrad mit 13 PS Peak, Scheibenbremse
Voll autobahntauglich
Dass der SEAT MO mehr als ein „Stadtfahrzeug“ ist, zeigt sich bei einem Trip auf der Autobahn. Im Sportmodus beschleunigt der E-Scooter flott auf 100 km/h (laut Tacho) und kann diese Geschwindigkeit auch halten.
Dabei fährt der MO wie auf Schienen: Keine Spur von Pendelneigung bei Top-Speed trotz Spurrillen und leichtem Seitenwind. Das liegt nicht nur an der motorradähnlichen Bereifung (15/14 Zoll) und einem tadellosen Fahrwerk, sondern auch am tiefen Schwerpunkt: Der „herausziehbare“ Akkublock unter der Sitzbank mit 5.600 Wattstunden Kapazität wiegt beeindruckende 41 Kilo.

Herausziehbarer Akku. Per Trolleygriff und Ausklapp-Räder zur Steckdose rollen
Integrierter Akku-Trolley
Um den XXL-Akkublock zwecks Aufladung trotzdem nach Hause mitnehmen zu können, hat sich SILENCE eine coole Lösung einfallen lassen: Am Hauptständer aufgebockt, lässt sich der Akku des MO mit einem trolleyähnlichen Handgriff herausziehen. Während des Herausziehens klappen automatisch zwei Transporträder aus – und schon rollt der Akku bequem zur Steckdose & retour.

Echtes Helmfach. Für zwei Helme plus Verbandszeug, Fahrzeugpapiere & Co.
• Typ: Elektro-Roller der „125er-Klasse“. Führerschein: ab A1 bzw. B111
• Motor: 9 kW / 13 PS, Radnabenmotor, Hinterrad. Rekuperation
• Drehmoment: 100 Nm
• Fahrmodi: Eco (im Test 67 km/h), City (87 km/h), Sport (100 km/h), Reverse (Rückwärtsgang zum Rangieren)
• Akku: 5.600 Wh Li-Io, Laden im Fahrzeug + herausziehbar als Trolley(!)
• Bremsen: 2x Scheibe, einfach
• Extras: Vollwertiges Helmfach für 2 Helme, Taschenhaken, 2 USB-Ports
• Top-Speed im Test: 100 km/h
• Test-Reichweite (Stadt, Landstraße und Autobahn): 105,1 km
• Sitzhöhe: 780 mm
• Gewicht: 155 kg
• Listenpreis: € 6.599,–
Drei Fahrmodi
Natürlich zehren flotte Autobahn-Etappen im Sport-Modus an der Reichweite, aber es geht auch gemütlicher: Der stromsparende Eco-Mode mit 67 km/h Spitze reicht für entspanntes Cruisen auf der Landstraße oder im Stadtverkehr. Der City-Modus hält im Test bei 87 km/h und hat so einen Abstecher auf die Stadtautobahn schon einkalkuliert.
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