Investment: Krypto ist erwachsen geworden

Investment: Krypto ist erwachsen geworden
Kryptowährungen galten vor Jahren noch als unsicher und Nischenprodukt für Technikfans und Spekulanten. Das hat sich mittlerweile geändert.

Noch vor einem Jahrzehnt wurden Kryptowährungen als Randphänomen für technikaffine und spekulative Anleger angesehen. Oft wurden Begriffe wie Bitcoin und Blockchain mit Unsicherheit und zweifelhaften Geschäften assoziiert. Diese Marktwahrnehmung hat sich in den vergangenen zehn Jahren jedoch grundlegend gewandelt.

Heute sind Kryptowährungen nicht nur ein ernstzunehmender Bestandteil des Finanzmarktes, sondern befinden sich auf einem zunehmend EU-regulierten Fundament und sind in der Bevölkerung angekommen. Dies belegt auch eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov: Kryptowährungen sind demnach in Österreich auf dem Vormarsch. 18 Prozent der heimischen Gesamtbevölkerung haben in der Vergangenheit schon einmal in digitale Währungen investiert – und Österreich ist damit hinter der Schweiz Vize-Europameister. Bei der jüngeren Generation liegt der Anteil sogar noch höher: Hier haben bereits 28 Prozent der österreichischen Millennials und 21 Prozent der GenZ Kryptowährungen in ihr Portfolio aufgenommen.

Zunehmende Regulierung

Begleitet wird dieser Aufschwung von einer zunehmenden Regulierung. Anfangs als „Wilder Westen“ betrachtet, wird der europäische Kryptomarkt heute durch klare Vorschriften und Gesetze geordnet. Ein Meilenstein auf diesem Weg ist die sogenannte MiCA-Verordnung, die seit heuer in der Europäischen Union schrittweise eingeführt wird. Sie schafft detaillierte, harmonisierte Rechtsvorschriften in der EU für Kryptowerte und zugehörige Dienstleistungen, die bis jetzt von den einzelnen Mitgliedsländern unterschiedlich reguliert wurden. Künftig können z.B. Kryptodienstleister mit einer Zulassung in Österreich über das sogenannte „EU-Passporting“ ihre Dienste in der gesamten EU anbieten, anstatt sich in jedem Mitgliedstaat separat registrieren zu müssen.

Weiterhin zeigt eine wachsende Korrelation zwischen dem Kryptomarkt und den traditionellen Finanzmärkten, dass Kryptowährungen zunehmend in die etablierte Finanzwelt integriert werden. Kryptowährungen wie etwa Bitcoin agieren nicht mehr isoliert von den traditionellen Finanzmärkten, sondern reagieren in ähnlicher Weise auf globale ökonomische Entwicklungen.

Wertvolle Anlageklasse

Wenn etwa die Aktienmärkte schwanken, lassen sich ähnliche Bewegungen häufig auch am Kryptomarkt beobachten. Die zunehmende Verflechtung zeigt, dass Kryptowährungen nicht mehr nur ein spekulatives Nischenprodukt sind, sondern von immer mehr institutionellen Investoren als eine legitime und wertvolle Anlageklasse anerkannt werden.

Und die Österreicher blicken optimistisch in die Kryptozukunft. 54 Prozent der Bevölkerung unter 43 Jahren erwarten, dass der Preis von Bitcoin in den kommenden zwölf Monaten steigen wird. Krypto ist somit erwachsen geworden.

Was einst als riskantes und spekulatives Terrain galt, ist heute eine Anlageklasse, die ernst genommen wird. Die steigende Beteiligung von institutionellen Investoren und die verstärkte Verknüpfung mit traditionellen Finanzmärkten sind Zeichen einer neuen Ära.

 

Investment: Krypto ist erwachsen geworden

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Martin Beranek ist Commercial Director bei Bitpanda und ist verantwortlich für die Entwicklung in Österreich und der Schweiz. Die 2014 in Wien gegründete Krypto-Plattform ist Marktführer in Europa und verzeichnet bereits mehr als fünf Millionen Nutzer.

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