César Manrique: Wie ein Künstler eine Insel veränderte
Am 24. April wird der Flughafen auf Lanzarote einen neuen Namen erhalten: „César Manrique-Lanzarote-Flughafen“. Damit wird jener Mann gewürdigt, der die Insel maßgeblich prägte. Manrique würde an diesem Tag 100 Jahre alt werden.
Nach Reisen um die ganze Welt und längeren Aufenthalten in Madrid sowie New York kehrte der auf Lanzarote geborene Künstler Ende der 60er mit knapp 50 Jahren auf die Insel zurück – und beschloss, diesen Ort zum schönsten der Welt zu machen. Das Vorurteil, Lanzarote sei ein Aschehaufen, ein Trümmerfeld, dem er immer wieder begegnete, verärgerte ihn und so setzte er ein Manifest für die Insel auf.
Um zu verhindern, dass die Insel zur Touristenhochburg werden würde, setzte er fest, dass die Häuser maximal vier Stockwerke hoch sein sollten. Es sollte auch keine Werbeplakate geben, Kreisverkehre anstelle von Ampeln und ausschließlich weiße Häuser mit blauen, grünen oder braunen Fensterläden. Er selbst fuhr um die Insel, um die Bewohner von der lanzarotischen Architektur zu überzeugen.
Zudem entwickelte er Touristenattraktionen, die sich in die Natur einfügten.
1993, ein Jahr nach seinem Tod, ernannte die UNESCO Lanzarote zum Biosphärenreservat – als erste Insel der Welt.
Eine Attraktion ist auch sein ehemaliges Wohnhaus in Tahíche, ein Prototyp seiner neuen Inselarchitektur, das er in und um fünf Lavablasen errichtet hat. Der Legende nach, kam ihm die Idee, als er an dieser Stelle einen Feigenbaum aus dem erkalteten Lavafluss ragen sah. Die Besitzer, die das Land damals für wertlos erachteten, schenkten Manrique den Grund.
Das Haus ist heute für Besucher geöffnet.
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