Peugeot 508 GT Hybrid: Vernünftige Anwendung vorausgesetzt
Da der fesche Franzose bereits seit 2018 als Limousine und Kombi unsere Straßen ziert, braucht man auf das Design nicht weiter eingehen.
Hauptthema hier soll ist die technisch anspruchvollste Antriebsvariante des Peugeot 508 GT sein: Der Plug-in-Hybrid-Antrieb, der in beiden Karosserieformen verfügbar ist. Das System generiert aus einem 181-PS-Benziner und einem 110-PS-Elektromotor eine Systemleistung von 225 PS. Eine Kombination zum Allradantrieb wie im Peugeot 3008 gibt es hier aber leider nicht.
Der Akku hat eine Kapazität von 11,8 kWh und kann an der Steckdose (etwa 6 bis 7 Stunden) oder 1-phasig an einer Wallbox (etwa 3 Stunden) aufgeladen werden. Laut WLTP soll eine rein elektrische Reichweite von 54 km drinnen sein. Wir schafften maximal 40 km, was für den durchschnittlichen Pendler völlig ausreichend wäre.
Und damit wären wir beim wichtigsten Thema: Für wen ist der Plug-in-Hybrid gedacht, wer profitiert davon und wie profitiert die Umwelt?
Technik richtig nutzen
Wer sich als Dienstauto einen Plug-in-Hybriden kauft, um den Steuervorteil zu nutzen und dann das Auto niemals an einer Steckdose auflädt oder ausschließlich Langstrecken fährt, der sollte besser zu einem modernen, sauberen Diesel greifen!
Wer allerdings zumeist auf der Kurzstrecke unterwegs ist, zu Hause und optimalerweise auch an der Arbeitsstätte eine Lademöglichkeit hat, der kann sich und der Umwelt was Gutes tun. Beispiel aus der Praxis: Mein Arbeitsweg ist mit 80 km überdurchschnittlich lange, aber ich habe das Glück, dass mir mein Arbeitgeber eine Lademöglichkeit zur Verfügung stellt. Daher fahre ich etwa ein Drittel bis fast die Hälfte des Weges rein elektrisch und zwar hin und retour.
Das Gleiten ohne Verbrenner ist so geschmeidig und leise, dass es einen jedesmal kurz reißt, wenn der Benziner anspringt. Wenn man ihn allerdings braucht – Kickdown beim Überholen – ist er prompt zur Stelle. Es ist ein herrlich unkompliziertes Wechseln zwischen den Welten. Mit dazwischen eingestreuten Ausflügen auf längeren Strecken schafften wir auf knapp 2000 km einen Testverbrauch von 5,9 l Benzin und 9,9 kWh Strom pro 100 km, was für eine Mittelklasselimousine mit 225 PS beachtlich ist.
Je kürzer die Pendelstrecke ist und je seltener Langstrecke gefahren wird, desto sinnvoller wird das Hybrid-System in den Alltag des Anwenders passen. Vorausgesetzt, dass jede verfügbare Steckdose auch genutzt wird. Es macht natürlich keinen Sinn, das Mehrgewicht durch den Elektromotor und den Akku mitzuführen, wenn Letzterer dann niemals geladen wird.
Peugeot hat ein überzeugendes System in den schönen 508 verpflanzt, welches zwar seinen Preis hat (ab 45.850 Euro in der Ausstattung Allure, ab 52.550 Euro als GT), aber bei passendem Fahrprofil viel Sinn für Anwender und Umwelt macht.
Antrieb: 4-Zylinder-Benziner, Euro 6d, elektrifiziertes 8-Stufen-Automatikgetriebe, Frontantrieb (keine Allradoption) Hubraum 1.598 cm3, Elektromotor mit 320 Nm Drehmoment, Benziner 181 /133 PS/kW, E-Motor 110/81 PS/kW.
Gesamtleistung: 224 PS/165 kW, maximales Drehmoment 360 Nm
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 7,9 Sekunden, Spitze 240 km/h. Elektrische Reichweite nach WLTP bis zu 54 km.
Fahrwerk: Pseudo-McPherson-Vorderachse, Mehrlenker-Hinterachse, Scheibenbremsen vorne und hinten, Antiblockiersystem ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Antriebsschlupfregelung ASR, elektrische Servolenkung.
Abmessungen: L x B x H: 4750 x 1859 x 1403 mm, Wendekreis 10,8 m, Radstand 2793 mm, Kofferraum 487 bis 1537 l, Zuladung 336 bis 475 kg. Gesamtgewicht: 2270 kg. Tankinhalt: 43 l
Verbrauch: Normverbrauch Gesamtsystem 1,3 bis 1,5 l/100km, 28 bis 34 g/km CO², Testverbrauch: Hybridmodus 5,9 l/100km, E-Modus 9,9 kWh/100km.
Kosten: Preis: 52.550 €. Preis Testwagen: 55.430 €
Motorbezogene Versicherungssteuer: 865,44 €
Garantie 2 Jahre ohne km-Begrenzung (Verlängerungspaket verfügbar)
Kommentare