BMW 530e xDrive: Teurer Freund der Dienstwagenfahrer

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Wie sich der 5er-BMW als Plug-in-Hybrid in der Praxis bewährt und wieviel Strom dabei tatsächlich verbraucht wird.

Dass man für ihn keine NoVA zahlen muss, macht den BMW 530e – wie alle vergleichbaren Plug-in-Hybride - zum Freund aller Dienstwagenfahrer. Dass dennoch ganz schön runde Summen auf dem Kaufvertrag zusammenkommen können, zeigte nicht zuletzt der vorliegende Fall des aktuellen Testmodells.

Doch dazu später.

Die NoVA-Befreiung verdankt die ausgewachsene Limousine mit einer Systemleistung von 252 PS dem Umstand, dass im Messverfahren zur Normverbrauchs-Feststellung die rein elektrisch zurücklegbare Strecke voll in die Berechnung einbezogen wird. Das ergibt dann für die Limousine des BMW 530e mit Allradantrieb den schmucken Wert von 2,0 – 2,2 l/100 km bzw. CO2-Emissionen von 46 – 49 g/km. Und der reine Stromverbrauchswert liegt hier bei ebenfalls bemerkenswerten 15,0 – 15,4 kWh/100 km.

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Soweit die Theorie, die den Gesetzgeber dazu veranlasst, nicht nur auf die NoVA zu verzichten, sondern auch beim Sachbezug größere Milde walten zu lassen, als etwa bei einem identen Modell mit Diesel- oder Benzinmotor, das die gerade geltende CO2-Schwelle auf dem Prüfstand nicht erreicht - in der Praxis aber je nach Fahrprofil durchaus auch besser liegen kann.

Wie das im Alltagsverkehr tatsächlich aussieht, hat der Test mit einem BMW 530e xDrive Limousine mit M-Sport-Ausstattung gezeigt. Dass die Laborwerte auf der Straße nicht zu erreichen sind, muss nicht extra betont werden. Aber wie weit entfernt kommt man zu liegen, wenn man den bayerischen Plug-in-Hybrid im gemischten Verkehr zwischen reinem Stadt- und Überlandbetrieb einsetzt?

Die Bilanz unterm Strich zeigte für insgesamt 992 km, von denen laut Bordcomputer 243,9 km rein elektrisch zurückgelegt wurden einen Durchschnittsverbrauch von 6,4 Litern Benzin.

Der Durchschnittsverbrauch im E-Betrieb erreichte dabei bis zu 28,2 kWh. Auf Strecken mit hauptsächlichem Einsatz des Zweiliter-Vierzylinder-Benziners im Stadt- und Umland-Verkehr lag der Durchschnittsverbrauch bei rund 12 Litern für 100 km.

Die Lehre daraus: Ob sich der Mehraufwand des Plug-in-Antriebs mit der jetzt von 9,2 auf 12,0 kWh vergrößerten Hochvoltbatterie auszahlt, liegt – abgesehen von der steuerlichen Komponente – ganz stark am Einsatz-Szenario des Autos. Wer den Kurzstreckenverkehr konsequent im E-Betrieb bestreitet (die Praxisreichweite liegt hier zwischen 30 und 50 Kilometern je nach Strecke und Witterung, das Höchst-Tempo bei 110 km/ bzw. kurzfristig bei bis zu 140 km/h) kann die Verbrauchsvorteile des komplexen Systems für sich (und die Umwelt) nutzen. Voraussetzung dafür ist jedoch, mit dem Ladekabel auf Du und Du zu sein und dieses bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu verwenden, um den Ladestand der Batterie stetig so hoch zu halten, wie es nur geht.

Verwendet man eine herkömmliche Haushalts-Steckdose, dauert die Ladung rund 6 Stunden. An der Wallbox reduziert sich die Ladezeit um rund die Hälfte.

Abgesehen von all dem Elektro-Tand, ist der 530e aber natürlich auch ein echter BMW. Und das bedeutet einerseits äußerst souveränes Fahrverhalten in allen Lebenslagen (dank xDrive auch auf Schneefahrbahn) und sportliche Fahrleistungen nicht nur auf dem Papier (6,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, Spitze 235 km/h), sondern auch in der normalen Fahrpraxis.

Es bedeutet aber anderseits auch eine gewohnt gut gefüllte Aufpreisliste mit nützlichen bis unnötigen Ausstattungsdetails. Das kann dann den Netto-Listenpreis einer BMW 530e xDrive Limousine von € 61.700,- im Handumdrehen auf einen Endpreis von € 100.226,- treiben.

Und das ganz ohne NoVA.

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