Alpine A290: Das wilde Geschwisterchen des Renault 5

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Als Alpine A290 wird der Renault 5 noch sportlicher und man bekommt einen lustig zu fahrenden Hot Hatch.

Zusammenfassung

  • Die Alpine A290 GTS ist eine sportliche und leistungsstarke Version des Renault 5 mit bis zu 218 PS.
  • Das Fahrzeug verfügt über innovative technische Merkmale wie die Lichtsignatur mit doppeltem X und einen Overtake-Button.
  • Der Preis für die Topversion GTS mit 218 PS liegt bei 44.200 Euro, während der GT mit 177 PS 38.400 Euro kostet.

Den ersten großen Erfolg konnte die Alpine A290 schon verbuchen. Gemeinsam mit dem Renault R5 hat man den Titel Car of the Year 2025 gewonnen. Gleichzeitig muss die Alpine wohl schauen, wo sie ihren Platz in der Hierarchie findet. Der Überflieger bei den R5 wird der Renault 5 Turbo 3E werden (limitiert, voraussichtlich sauteuer, aber eben die Nr.1).

Aber diesbezüglich teilt die Alpine ihr Schicksal mit ihrem Verbrenner-Vorgänger. Ja, auch den alten R5 gab es als Alpine (immerhin bis zu 110 PS stark). Der stand aber irgendwie im Schatten des R5 Turbo.

Die Alpine A290 ist also die sportlichere Version des R5, mit mehr Schmalz, entsprechend adaptiertem Fahrwerk und auch ein paar lustigen technischen Schmankerl im Cockpit. Während der Renault - bevor der Turbo 3E kommt - maximal 150 PS stark ist, fängt es beim A290 bei 177 PS an. Wer noch mehr Elektropower wünscht, kann die Alpine auch mit 218 PS bekommen.

Wir fahren die Alpine A290 als GTS - das ist die Topversion mit 218 PS und einer noch besseren Ausstattung. 

Verglichen mit dem R5 steht die Alpine noch breiter und stämmiger vor einem. Interessantes Detail ist die Lichtsignatur mit einem doppelten X. Alpine erklärt das mit einem Ursprung im Rallyesport. Ob einem das gefällt oder nicht, ist freilich Geschmackssache, jedenfalls sorgt das X, das man vor sich herträgt, für eine unverwechselbare Frontoptik und einen entsprechenden Auftritt. Nachdem uns während der Testfahrt freundlich zugewunken wurde, wird das Auto aber wohl als sympathisch wahrgenommen.

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Alpine A290

Wie fährt sich die Alpine? Die Franzosen sehen das Auto irgendwie als "Hot Hatch", also als scharfen Kompakten. Das ist es durchaus. Elektrisch und mit 218 PS beschleunigt der A290 flott (0 auf 100 km/h in 6,4 Sekunden). Die Kraft wird dabei über die Vorderräder auf die Straße gebracht und die Regelelektronik muss freilich öfter einschreiten, wenn man das Fahrpedal allzu heftig durchtritt. Mit dem Sportfahrwerk und der direkten Lenkung lässt sich die Alpine präzise und lustig um die Kurven zirkeln. Dass das Gewicht - für ein Elektroauto - mit 1,5 Tonnen im Rahmen bleibt, ist hier ebenso von Vorteil.

Man nimmt auf feinen Sportsitzen Platz, die im Fall des GTS mit Nappa-Leder überzogen sind. Das dicke Lenkrad greift sich gut an und was einem sofort auffällt, sind die blaue Drehregler und der rote Druckknopf am Lenkrad. Mit dem blauen Drehregler lässt sich die Rekuperation regeln und das funktioniert sehr gut. Der rote Knopf wird als Overtake-Button bezeichnet (ist so gesehen eine Erinnerung daran, dass Alpine in der Formel-1 oder in der WEC Rennen fährt). Das ist ein lustiger Gag, wenn man das Fahrpedal voll durchtritt, beschleunigt die Alpine aber auch nicht merklich langsamer).

Ein Unterschied zum R5, der uns gut gefallen hat, betrifft die Fahrstufenschalter. Während der Renault einen Lenkstockhebel dafür hat - und man hier schon viele Hebel rechts dem Volant zählt - gibts im A290 Drucktasten für D, R und N.

Das Infotainment entspricht im Wesentlichen dem Renault, in der Alpine hat man auch noch eine Telemetrie-Funktion (mit Live-Data, Coaching und Challenges). Wer will, kann einen künstlichen Motorsound aktivieren und ob man die Begrüßungssymphonie, die man immer zu hören bekommt, wenn man ins Auto einsteigt, jedes Mal hören will, muss jeder selber wissen (wir haben sie bald weggeknipst).

Der Strom wird in einem 52-kWh-Akku gespeichert, das soll laut WLTP für eine Reichweite von 364 Kilometer gut sein. Wenn man den kleinen Heizer entsprechend flott bewegt, wird es natürlich deutlich weniger werden - aber wer ein Auto mit viel Reichweite sucht, für den wird die A290 ohnehin nicht die erste Wahl sein.

Vom Preis her ist die Alpine natürlich kein Sonderangebot. 44.200 Euro stehen zu Buche, wenn man den GTS nimmt. Kommt man mit 177 PS aus, kann man den GT für 38.400 Euro bekommen.

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