Renault 5: Titel Auto des Jahres nach über 50 Jahren

Dem Vorgänger, dem ersten R5, blieb der Titel noch versagt. Im Jahr 1973 wurde der damals neue Renault 5 „nur“ Zweiter und musste sich dem Audi 80 geschlagen geben.
2025 kam es zur späten Wiedergutmachung und der Sieg für den Renault 5 E-Tech Electric fiel durchaus deutlich aus. 60 Juroren aus
23 europäischen Ländern haben gewählt und dabei setzte sich der Renault gemeinsam mit seinem Pendant von Alpine (A290) mit 353 Punkten vor dem Kia EV3 (291 Punkte) und dem Citroën C3 (215 Punkte) durch. Platz vier ging an den Hyundai Inster, dahinter landeten der Dacia Duster, der Cupra Terramar und der Alfa Romeo Junior auf den weiteren Plätzen.

Wie läuft die Wahl ab? Von der großen Zahl an Neuerscheinungen im abgelaufenen Jahr schafften es zunächst 48 Kandidaten auf eine Longlist, daraus wurden sieben Autos ausgewählt, die als Shortlist-Kandidaten ins Finale kamen. Schon bei der Auswahl der Shortlist-Kandidaten zeigte sich die zunehmende Bedeutung von Elektroautos. Mit dem Renault, dem Kia und dem Hyundai sind drei Autos gewählt worden, die es nur elektrisch gibt – Alfa Junior und Citroën C3 sind sowohl als BEV als auch als Hybrid bzw. Turbo-Benziner verfügbar.
Im Gegensatz zur Wahl im vergangenen Jahr hat es kein Auto aus China und auch kein deutsches Produkt ins Finale der besten sieben geschafft. Der große VW-Konzern hatte mit dem Terramar von Cupra einen Vertreter dabei. Es ist auch das vierte Mal in Folge, dass ein Elektroauto zum Car of the Year gewählt wird. Bevor es an die Abstimmung ging, hatte die Jury noch Gelegenheit, die Fahrzeuge auf Herz und Nieren auf der Rennstrecke von Mettet in Belgien im Grenzbereich zu testen. Die Testmöglichkeit auf der Rennstrecke, wo uns wenig überraschend vor allem die Alpine-Version des Renault 5 begeisterte, war durch den Wintereinbruch in Belgien bald beendet, auf den öffentlichen Straßen im Süden Brüssels hatte man aber noch ausreichend Gelegenheit, die Autos zu fahren.
Am Ende gab es 25 Nummer-eins-Platzierungen für den Renault 5. Mitentscheidend war, dass einige große Märkte wie Frankreich, Italien und Großbritannien den Renault (so wie auch Österreich) auf der Nummer eins hatten. Österreich ist durch Susanne Hofbauer/Autorevue, Dieter Hubmann/Kleine Zeitung und Michael Andrusio/KURIER in der Jury vertreten.

Titelverteidigung
Damit ist es Renault gelungen, den Titel zu verteidigen, nachdem man im vergangenen Jahr mit dem Scenic gewinnen konnte. Das war zuvor nur Fiat mit Punto bzw. Bravo gelungen. „Wenn es ein Auto gibt, das das Potenzial hat, den Markt für Elektrofahrzeuge zu verändern, dann ist es dieses“, sagt Fabrice Cambolive, der CEO der Marke Renault und erinnert daran, dass man den R5 mittlerweile auch zum Preis eines Clio Hybrid anbieten könne. Aktuell bekommt man das Auto des Jahres bei uns ab 27.390 Euro (Listenpreis) mit 120 PS und 40 kWh-Akku.
Der Titel Car of the Year gilt als der prestigeträchtigste in der Branche und wird seit 1964 verliehen. Erster Sieger war übrigens der Rover 2000.
Kommentare