Weltpremiere des California Concept: Was bringt die Hybrid-Technologie?
Wer eine Familie mit mehrern Kindern hat, vielleicht auch noch einen Vierbeiner und gerne auf Urlaub fährt, der schätzt ihn: Den California. Und ist bereit, dafür auch im Alltag - und bei deutlich weniger Beladung - mit dem Familien-Bus unterwegs zu sein. Parklückenprobleme inklusive. Doch genau diese Variabilität machte California zum weltweit erfolgreichsten Camper seiner Klasse. Jetzt stellt Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) nach 260.000 verkauften Exemplaren dieser Baureihe auf dem Düsseldorfer Caravan Salon in einer Weltpremiere die seriennahe Studie California Concept vor. Siebasiert auf dem 2021 eingeführten Multivan in der Langversion, der somit größer ist als sein Vorgänger California 6.1.
Eines vorweg: Auch der California Concept hat es, das Aufstelldach in knapp zwei Metern Höhe. Dieses Element verbindet sie alle – vom ersten California des Jahres 1988 bis zum California 6.1 von heute. Das Aufstelldach besteht aus einer leichten Aluminium-Dachschale und einem dreilagigen Faltenbalg, der über eine große Panorama-Öffnung nach vorn verfügt. Das Aufstelldach fährt, wie bei allen California, vorne in die höchste Stellung. USB-C-Steckdosen und LED-Lampen sorgen für Strom und Licht. Bedient wird der Aufstellmechanismus des Daches über ein Tablet am Schrank in der C-Säule, vertikal angeordnet und multifunktional.
Erstmals bietet er die Vorteile der Plug-in-Hybrid-Technologie. Das Ziel: Mit seiner elektrischen Reichweite eine Brücke in die Welt der E-Mobilität schlagen. Man kann durch den urbanen Alltag stromern, bietet aber auch enorme Gesamtreichweiten für lange Reisen. Für eine n 12V-Stromversorgung sorgen dabei Lithium-Ionen-Akkus an Bord.
Damit erweitert sich die Nutzbarkeit nun stärker als zuvor auf den Außenbereich des Stellplatzes und öffnet so eine neue Dimension des sommerlichen Campens. Bislang war es so: Alle California auf der Basis des Bulli hatten auf der linken Seite den bis zur B-Säule reichenden Küchenblock und auf der rechten Seite eine Schiebetür; diese Tür war das Hauptportal – sowohl im Alltag als auch beim Camping.
Die Camper-Klappstühle und der Klapptisch sowie die Markise waren deshalb ebenfalls stets auf der rechten Fahrzeugseite aufgebaut. Fortan ist es so: Mit dem California CONCEPT erschließt Volkswagen Nutzfahrzeuge durch die zusätzliche Schiebetür auf der Fahrerseite und einen – im Stile des großen Grand California – weiter hinten angeordneten Küchenblock jetzt auch die linke Fahrzeugseite für das Camping. Der California ist dadurch als Reisemobil nochmals deutlich vielseitiger einsetzbar.
Da die Studie links mit einer Gelenkarmmarkise und rechts mit Sonnensegel ausgestattet ist, können beide Fahrzeugseiten beschattet respektive vor Regen geschützt werden. Das Sonnensegel ist in wenigen Augenblicken einsetzbar. Die Markise besitzt indes eine Kurbel, die im Markisengehäuse sicher verstaut wird.
Die rechte Fahrzeugseite bietet mit ihrer Schiebetür wie beim aktuellen California 6.1 im Alltag einen sicheren Ein- und Ausstieg auf der Bürgersteigseite. Entsprechend sicher und einfach ist auch das Be- und Entladen. Auf dem Campingplatz wird dieser Bereich dank des Sonnensegels zum offenen Zelt und erweiterten Open-Air-Raum in der Natur.
Im Alltag bietet die zweite Schiebetür einen weiteren Ein- und Ausstieg und zusätzliche Belademöglichkeiten auf der heimischen Auffahrt oder vor dem Supermarkt. Beim Campen indes entsteht hier der eigentliche Raum zum Kochen und Essen unter der Markise. Denn die Küchenzeile samt Spüle, verschiebbarem Induktions-Kochfeld und Kühlschrank ist nun auch von außen erreichbar.
Zusätzlich zum 230V Induktionskochfeld gibt es auch einen integrierten Gaskocher, wie man ihn aus den vergangenen Generationen kennt. Eine 230-Volt-Steckdose auf der Außenseite ist auch da. Die Küchenschubladen von außen und innen erreichbar.
Nett: Der kompakte Grill, der im Küchenblock verstaut und bequem von außen entnommen werden kann.
Der gesamte Innenraum hinter den um 180 Grad drehbaren Vordersitzen (in der Höhe einstellbar) ist im Alltag der gewohnt flexibel nutzbare Fahrgastraum eines Multivan. Gegenüber dem heutigen California kommen leichte, herausnehmbare und sehr komfortable Einzelsitze zum Einsatz. Dank der variablen Sitze können nun auch Boards und Bikes einfacher im Innenraum transportiert werden. Wird der California als Camper genutzt, kann der Sitzbereich blitzschnell in eine Liegefläche zum Chillen oder in eine Vis-à-vis-Anordnung der Sitze zum gemeinsamen Essen oder Spielen umgebaut werden. Die massive Rückbank des California 6.1 macht im Concept also variablen Einzelsitzen mit Schlaffunktion Platz. Bezogen sind die Sitze mit einem unempfindlichen Stoffbezug.
Da der Multivan keine manuelle, sondern eine elektrische Parkbremse hat, ist der Durchgang zwischen Fahrer- und Beifahrersitz in Richtung Fond deutlich besser nutzbar. Praktische Schubladen unter den vorderen höheneinstellbaren Drehsitzen und den Einzelsitzen im Fond erweitern indes den Stauraum. Hinter dem Fahrer- oder Beifahrersitz ist damit Raum z.B. für eine herausnehmbare Trocken-Trenntoilette vorhanden.
Alle für das Campen relevanten Features werden über das Touch-Display gesteuert. Dazu gehören neben dem Aufstelldach die Informationen zum Frisch- und Abwasserstand, die Innenraum-Lichtfunktioneng, der Status der Stromversorgung, der Kühlschrank und die Standheizung. Darüber hinaus können all diese Funktionen auch via Smartphone über die „Cali on Tour“-App sowie mittels Infotainmentsystem gesteuert werden. Über das Infotainmentsystem kann zudem eine Neigungsanzeige aufgerufen werden, um den Camper waagerecht auszurichten.
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