Neu: Taxler müssen Fahrgastrechte anzeigen - das dürfen Kunden erwarten

Neu: Taxler müssen Fahrgastrechte anzeigen - das dürfen Kunden erwarten
Rechnung, Bankomatzahlung, Hilfe bei Koffern: Ab sofort müssen Wiener Taxis Fahrgastrechte anzeigen und dürfen bewertet werden.

Wer Taxi fährt, kann so einiges erleben: Von übelriechenden Sitzen, über überteuerte Rechnungen bis hin zum charmanten Fahrer. Aber welche Rechte man als Fahrgast hat, weiß eigentlich kaum jemand so genau.

Die Stadt Wien will nun mehr Bewusstsein bei den Kunden  schaffen: Ab 1. Juli ist es daher gesetzlich vorgeschrieben, dass alle Taxis Informationen mit den Fahrgastrechten und den Pflichten der Lenke anbieten. Dies geschieht sowohl über Info-Karten, ähnlich den Sicherheitshinweisen in Flugzeugen, als auch über QR-Codes, die in den Fahrzeugen angebracht sind. 

  1. Sie sehen den Namen des Unternehmens, die Adresse, das KFZ-Kennzeichen und den Taxilenkerausweis am Armaturenbrett.
  2. Bei der Bezahlung erhalten Sie ohne Aufforderung eine Rechnung. Diese muss folgende Angaben enthalten: Wegstrecke in Kilometern, Fahrpreis, Datum, Kennzeichen, Name und Standort des Unternehmens, Kenn-Nummer zur Identifizierung des Taxi-Fahrers.

  3. Sie können immer mit Bankomatkarte zahlen.

  4. Es gilt die Beförderungspflicht: Das Taxi muss Sie an Ihr Ziel bringen, außer Sie rauchen im Fahrzeug oder wirken aggressiv oder gefährlich.

  5. Das Taxi muss immer den schnellsten Weg nehmen, außer Sie wollen eine andere Strecke fahren. Sie können verlangen, dass ein Navigationsgerät verwendet wird.

  6. Der Taxifahrer muss Ihnen beim Ein- und Ausladen von Gepäck sowie, wenn nötig, beim Ein- und Aussteigen helfen.

  7. Die Sitzplätze, der Fußraum und der Kofferraum des Fahrzeugs müssen frei für Sie sein.

Von jedem Sitzplatz aus sind gut sichtbar eine Info-Karte und ein QR-Code angebracht, die individuell für jedes einzelne der rund 7.000 Wiener Taxis gestaltet sind. So können Fahrgäste den Namen des Taxi-Unternehmens und das Kennzeichen überprüfen und sichergehen, dass sie mit einem konzessionierten Wiener Taxi unterwegs sind. Denn nur diese sind an die Fahrgastrechte, Tarife und sonstigen Bestimmungen der Wiener Landesbetriebsordnung gebunden. 

Woher weiß man, dass man in einem Wiener Taxi sitzt?

Typische Konzessionierte Wiener Taxis erkennt man außerdem bereits vor dem Einsteigen daran, dass das Fahrzeug ein Taxi-Schild am Dach und ein Wiener Kennzeichen hat, das mit den Buchstaben TX endet.

Darüber hinaus hat die Fachgruppe für Beförderungsgewerbe mit PKW in der Wirtschaftskammer Wien auf Eigeninitiative ein Bewertungssystem eingeführt. Wer den QR-Code scannt, kann auch für die Fahrt, den Fahrer bzw. die Fahrerin und das Fahrzeug ein bis fünf Sterne vergeben. Wenn man eine dieser drei Fragen mit nur einem oder zwei Sternen bewertet, erhält man zusätzlich die Möglichkeit mit Mehrfachantworten anzugeben, wieso man unzufrieden war. Bis zu diesem Punkt ist die Bewertung anonym.

Taxis bewerten

Wer jedoch möchte, dass die Beschwerdekommission der Fachgruppe einen etwaigen Vorfall genauer unter die Lupe nimmt, muss seinen Klarnamen und eine gültige E-Mail-Adresse angeben. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Fotos zu Dokumentationszwecken hochzuladen. Neben dem QR-Code kann aber auch weiterhin Feedback über www.taxifeedback.at abgegeben werden. Die Gesamtbewertung eines Taxis ist allerdings nicht öffentlich einsehbar.

„Viele Wiener und Wienerinnen und wissen gar nicht, welche Rechte Sie bei der Benützung von Taxis haben. Die Gesetzesänderung für die neuen Regeln und die Einführung der QR-Codes in Wiener Taxis ist ein bedeutender Schritt für den Konsumentenschutz, der dazu beiträgt, die Beliebtheit und Bedeutung dieser unverzichtbaren Dienstleister in unserer Stadt weiter zu stärken. Indem wir für Fahrgäste die Möglichkeit schaffen, direkt Feedback zu geben, fördern wir nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern stärken auch das Vertrauen in die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Taxidienste in Wien“, betont NEOS Wien Wirtschafssprecher Markus Ornig.

„Taxis sind im Personenverkehr unserer Stadt nicht wegzudenken und für viele Menschen in Wien unverzichtbar. Daher ist es wichtig, dass Kundinnen und Kunden ihre Rechte kennen", sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

 

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