Mehr Verkehr, höhere Einnahmen: Mauteinnahmen bringen Milliarden
Auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen waren von Jänner bis November 2024 um 0,7 Prozent mehr Fahrzeuge unterwegs als im Vorjahr. Bei den Pkw gab es ein Plus von 1 Prozent, im Schwerverkehr einen Rückgang von 1,5 Prozent.
Doch für den Staat bedeutet es insgesamt ein dickes Plus:
Hohe Mauteinnahmen
Denn die Mauteinnahmen 2024 betragen 2,5 Mrd. Euro. Den Löwenanteil der Mauten stemmt der Schwerverkehr mit 1,67 Mrd. Euro, während für die Pkw-Vignette 607 Mio. Euro eingesammelt wurden.
Deutlich zugenommen haben die Einkünfte für den staatlichen Autobahnbetreiber durch Strafen für jene, die sich der Maut entziehen wollten. Sie legten von 58 auf 75 Mio. Euro zu. Insgesamt erzielte die Asfinag 2024 einen Umsatz von voraussichtlich 2,62 Mrd. Euro, nach 2,59 Mrd. Euro im Jahr zuvor.
Jahresüberschuss von 763 Mio. Euro
1,6 Mrd. Euro hat die staatliche Autobahnholding Asfinag heuer in das hochrangige Straßennetz investiert, es wird ein Jahresüberschuss von 763 Mio. Euro erwartet, nach 844 Mio. im Jahr zuvor.
So viel kostet die Vignette neu
Zur Erinnerung: Die Pkw-Jahresvignette 2025 kostet 103,80 Euro, jene für Motorräder 41,50 Euro.
Bei einigen Tarifen für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gibt es per 1. Jänner 2025 eine inflationsbedingte Anpassung auf Streckenmaut-Abschnitten der Asfinag, wie das Unternehmen weiter mitteilte.
Diese erfolgt auf Basis des harmonisierten Verbraucherpreisindex der letzten Jahre. Für Mehrfahrtenkarten sind beispielsweise auf der A9 Pyhrnautobahn künftig 77,50 Euro statt bisher 71,50 Euro zu bezahlen. Auf der A10 Tauernautobahn sind es 87 Euro (bisher 81 Euro), auf der A13 Brennerautobahn 72 Euro (bisher 66 Euro). Anpassungen gibt es zudem bei Einzelfahrten. Auf der A9 Gleinalm etwa sind künftig 11,50 Euro statt bisher 10,50 Euro zu entrichten.
Diese Baustellen kommen 2025
Zu den großen Erhaltungsmaßnahmen in 2025 gehören die Prater Hochstraße in Wien, die Tunnelkette Golling bis Werfen und die Luegbrücke in Tirol. Unter Neubau fällt die S7 Dobersdorf bis Heiligenkreuz und die S10 Freistadt Nord bis Rainbach Nord.
Der Autobahnbetreiber Asfinag hat im Fall der sanierungsbedürftigen Luegbrücke auf der Tiroler Brennerautobahn (A13) einen ab 1. Jänner gültigen Fahrkalender für das Jahr 2025 veröffentlicht. Darin enthalten seien maximal 180 Tage an Zweispurigkeit in beiden Fahrtrichtungen und 14 zusätzliche Lkw-Fahrverbotstage, teilte das Unternehmen mit. Das Land Tirol informierte indes über begleitende Maßnahmen. Die Brücke soll ab März generalsaniert bzw. neu gebaut werden.
Einspurigkeit ab 1. Jänner
Am 1. Jänner werde auf der Luegbrücke erst mit einer klassischen Baustellen-Verkehrsführung, dann mit Betonleitwänden und Beschilderungen Einspurigkeit hergestellt. Diese sei im Regelfall wegen des Zustandes der Brücke nötig, hatte der Autobahnbetreiber mehrfach betont. Ab Ende Jänner sollen dann die ersten Tage mit zweispuriger Verkehrsführung bei starkem Verkehrsaufkommen, deren Ermöglichung nach positiven Tests über den Sommer angekündigt worden war, folgen. Dabei soll der Schwerverkehr mit Fahrzeugen über 3,5 Tonnen zur Entlastung der Brücke in deren Mitte gelotst werden.
Die Fertigstellung von automatisierten Kontroll- und Verkehrsführungsanlagen war bis zum Start des Reiseverkehrs im Frühjahr avisiert. Bei Schneefall am Brenner sei indes keine Zweispurigkeit möglich, hieß es einschränkend. Denn die äußere Fahrspur der Brücke dürfe nicht mit schweren Winterdienst-Lkw befahren werden.
Neubau soll im März beginnen
Die Maßnahmen waren nötig geworden, weil die Brücke laut Asfinag "am Ende der Lebensdauer" angekommen sei. Dem Neubau bzw. der Generalsanierung der Luegbrücke - der längsten Brücke der A13 - war indes ein jahrelanges politisches wie juristisches Tauziehen vorausgegangen. Knackpunkt war dabei eine von Kritikern stattdessen gewünschte Tunnellösung.
Der Neubau der Brücke werde wie zuletzt geplant vorbehaltlich eines noch offenen Einspruchs voraussichtlich im März beginnen, sagte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl zur APA. Das erste Brückentragwerk soll dann voraussichtlich "Ende 2027" fertiggestellt sein. Dann stünden wieder durchgängig zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Mit der Fertigstellung der gesamten Brücke sei im Jahr 2030 zu rechnen. Insgesamt rund 300 Millionen Euro sollen an reinen Baukosten in die Hand genommen werden, die Gesamtkosten inklusive des zuletzt präsentierten Maßnahmenpakets würden rund 380 Millionen Euro betragen.
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