Liveticker: Was VW, BYD, Mercedes und Co. auf der IAA zeigen

Zusammenfassung
- Die IAA Mobility 2025 präsentiert zahlreiche Premieren, darunter den urbanen Elektro-Cupra Raval, das massentaugliche VW ID. Cross Concept, den vollelektrischen Mercedes GLC und den Porsche 911 Turbo S als Performance-Hybrid.
- Schwerpunkte der Messe sind neue Elektro- und Hybridmodelle, innovative Softwarelösungen, bidirektionales Laden, nachhaltige Materialien und die Integration von Fahrzeugen in Energie-Ökosysteme.
- Rimac stellt eine Festkörper-Batterietechnologie mit höherer Energiedichte und neue modulare E-Achsen vor, während Škoda mit Vision O und Epiq die elektrische Zukunft seiner Kombis und SUV-Modelle skizziert.

Der neue Leapmotor B05.

Der neue Xpeng X9.
Cupra
Cupra präsentiert sich auf der IAA mit einem klaren Blick in die Zukunft und rückt dabei den Cupra Raval ins Rampenlicht. Das Fahrzeug, das 2026 in Serie gehen soll, ist als urbanes Elektroauto konzipiert und soll die Modellpalette der spanischen Performance-Marke nach unten abrunden.
Das nun gezeigte Konzeptfahrzeug setzt auf ein kompaktes Format mit einer betont sportlichen Linienführung. Typisch für Cupra sind markante Konturen, dynamische Proportionen und eine aggressive Frontgestaltung, die sich deutlich von klassischen Kleinwagen unterscheidet. Damit will die Marke den Raval nicht nur als praktisches Stadtauto positionieren, sondern zugleich als Lifestyle-Produkt für eine junge und designorientierte Zielgruppe.
Obwohl Cupra noch keine vollständigen technischen Details verraten hat, gilt als wahrscheinlich, dass der Raval auf dem MEB Entry-Baukasten des Volkswagen-Konzerns basiert. Dieser erlaubt erschwingliche Elektrofahrzeuge mit praxisgerechten Reichweiten und Ladeleistungen. Cupra könnte diese Plattform allerdings mit einer eigenen Fahrwerksabstimmung und Software-Features versehen, um den sportlichen Charakter stärker herauszustellen.

Der neue Cupra Raval im Tarnkleid.
Volkswagen
Im Zentrum der Messepremieren der Wolfsburger steht neben dem neuen T-Roc und dem ID.Polo das ID. Cross Concept, ein neues Modell innerhalb der elektrischen ID.-Familie. Das Konzeptfahrzeug soll die Lücke zwischen kompakten Stadtautos und größeren SUVs schließen und ist klar auf den Massenmarkt zugeschnitten. Volkswagen betont dabei vor allem die Bezahlbarkeit des Modells, das E-Mobilität für eine breitere Käuferschicht zugänglich machen soll. Damit positioniert sich der Konzern gezielt gegen Wettbewerber aus China, die in diesem Segment zuletzt stark aufgeholt haben.
Neben neuen Fahrzeugen legt Volkswagen auf der IAA großen Wert auf seine Softwarelösungen. Unter dem Dach von CARIAD treibt der Konzern die Entwicklung einheitlicher Betriebssysteme für alle Marken voran. Diese sollen künftig Over-the-Air-Updates, neue digitale Dienste und personalisierte Funktionen ermöglichen.
Ein weiteres Kernthema ist die Ladeinfrastruktur. Volkswagen zeigt neue Lösungen für schnelles und bidirektionales Laden, bei dem das Auto nicht nur Strom aus dem Netz bezieht, sondern auch als Energiespeicher dienen kann. In Kombination mit hauseigenen Energieprodukten will der Konzern so ganze Energie-Ökosysteme aufbauen, die von der privaten Wallbox bis zur Großspeicherlösung reichen.
Darüber hinaus betont Volkswagen seine Fortschritte bei der Verwendung von nachhaltigen Materialien. In den neuen ID.-Modellen sollen verstärkt recycelte Kunststoffe, Textilien und ressourcenschonende Produktionsmethoden eingesetzt werden. Parallel verfolgt der Konzern den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für Batterien, bei der Rohstoffe wie Lithium und Kobalt möglichst vollständig zurückgewonnen und erneut genutzt werden.

Der neue Volkswagen ID.CROSS Concept
Mercedes-Benz
Mit der Weltpremiere des vollelektrischen GLC bringt Mercedes-Benz eines seiner wichtigsten Modelle in eine neue Ära. Das SUV basiert auf einer 800-Volt-Architektur und wird von der neuesten Generation des MBUX-Systems gesteuert.
Neben dem GLC feiert auch der CLA Shooting Brake in seiner vollelektrischen Version Premiere. Das kompakte Modell nutzt die Technik der neuen Mercedes-EQ-Architektur und erweitert das Angebot der Marke im Segment der kleineren Elektromodelle.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Einführung des bidirektionalen Ladens. Ab 2026 wird das Unternehmen mit MB.CHARGE Home die Nutzung von Elektrofahrzeugen als Energiespeicher im Haushalt ermöglichen, um Stromkosten zu optimieren und das heimische Netz zu entlasten. Die intelligente Steuerung berücksichtigt Ladezeiten, erneuerbare Energien und Abfahrtszeiten, während Nutzer alles bequem über eine App steuern können.
Parallel dazu baut Mercedes-Benz die öffentliche Ladeinfrastruktur weiter aus: Mit der Integration des HYC1000-Schnellladesystems von Alpitronic, das bis zu 600 kW Leistung pro Ladepunkt liefert, sollen die Ladezeiten für E-Fahrzeuge deutlich verkürzt werden. Gleichzeitig entwickelt das Unternehmen High-Performance-Schnelllader, inspiriert vom 1-Megawatt-Bestwert des CONCEPT AMG GT XX, um Spitzenleistungen in der Ladegeschwindigkeit zu demonstrieren.
Auf der sportlichen Seite zeigt Mercedes-AMG das Concept AMG GT XX, das an der Ladesäule eine Ladeleistung von einem Megawatt demonstriert. Gleichzeitig wird ein Ausblick auf künftige Performance-Modelle mit elektrifiziertem Antrieb gegeben.

Der neue Mercedes-Benz GLC mit EQ Technologie.
Porsche
Porsche nutzt die IAA, um ein neues Kapitel in der Geschichte seiner Sportwagenikone aufzuschlagen: Der 911 Turbo S wird erstmals als Performance-Hybrid präsentiert. Damit geht der Hersteller einen Schritt, der lange erwartet wurde: die Verbindung des klassischen Sechszylinder-Boxermotors mit moderner Elektrifizierung.
Im Mittelpunkt steht die Kombination eines Bi-Turbo-Sechszylinders mit einem elektrischen Zusatzantrieb. Während der Boxermotor für die vertraute Porsche-Soundkulisse und hohe Grundleistung sorgt, bringt die Elektromaschine zusätzliche Dynamik, insbesondere beim Antritt aus niedrigen Drehzahlen. Ziel ist es, die Performance zu steigern, ohne den Verbrauch in gleichem Maße wachsen zu lassen.
Porsche positioniert den Hybrid im 911 Turbo S nicht als Effizienzlösung im klassischen Sinn, sondern als Technologieträger. Der elektrische Antrieb wird gezielt zur Optimierung der Fahrleistungen genutzt, ähnlich wie in Motorsport-Anwendungen, wo Hybridtechnik schon länger im Einsatz ist.
Fortschritte vermeldet der Hersteller auch bei der Ladeinfrastruktur: Der neue Cayenne Electric, der bereits beim Goodwood Festival of Speed zu sehen war, soll künftig induktiv, also kabellos über eine im Boden installierte Ladeplatte, auf der das Fahrzeug zum Laden positioniert wird, geladen werden können.

Der neue Porsche 911 Turbo S.
Škoda
Mit der Studie Vision O präsentiert Škoda auf der IAA Mobility 2025 einen Ausblick auf die mögliche Zukunft des Octavia Combi. Die Designstudie greift die neue „Modern Solid“-Formensprache auf, die durch klare Linien, aerodynamische Optimierungen und einen funktionalen Anspruch geprägt ist. Auch wenn es sich noch um ein Konzeptfahrzeug handelt, gilt die Studie als klares Signal, dass der Octavia als Kombi in elektrischer Form weiterleben könnte.
Mit dem Škoda Epiq ist zudem ein Einstiegsmodell ins Elektro-SUV-Segment in Vorbereitung. Erste offizielle Bilder lassen erkennen, dass sich der Wagen an der Größe des VW ID.2 orientiert, allerdings eigenständig interpretiert. Geplant ist die Nutzung der MEB+-Plattform, die auch anderen Volumenmodellen des VW-Konzerns als Basis dient. Der Marktstart ist für 2025 vorgesehen.

Das neue Skoda Epiq Showcar.
Audi
Audi präsentiert auf der Messe die Neuauflage seines Kompakt-SUV Q3 sowie den Coupé-Ableger Sportback. Ergänzt wird das Angebot durch das Concept C, ein sportliches Elektro-Coupé, das einen Ausblick auf das zukünftige Markendesign von Audi gibt. Mit dem Concept C zeigt Audi, wie die Marke Coupés künftig rein elektrisch interpretieren und gleichzeitig Designlinien des Audi TT fortführen will.

Das neue Audi Concept C.
Renault
Der französische Hersteller präsentiert auf der IAA nach dem erfolgreichen Comeback des R5 Anfang des Jahres eine Neuauflage des Verkaufsschlagers Clio.
Daneben sollen mit dem 5 TURBO 3E, einem sehr sportlichen Ableger des R5, und dem Konzeptfahrzeug Emblème Modelle vorgestellt werden, die die Tore des Herstellers sowohl in sportliche als auch familientaugliche Richtungen öffnen.

Der Renault 5 TURBO 3E.
Smart
Auf der IAA präsentiert smart sein erweitertes vollelektrisches Portfolio sowie ein neues Keith Haring Art Car. Neben dem bereits etablierten smart #1 und #3 debütiert der neue smart #5 als erstes Mittelklasse-SUV der Marke mit einem 800-Volt-System und einer Reichweite von bis zu 633 km (WLTP). Das Fahrzeug verfügt über ein digitales Cockpit mit drei Displays, darunter ein 25,6-Zoll-AR-HUD, und ist das erste Serienfahrzeug mit integriertem Doubao AI-Modell. Der #5 wird in Europa und China erhältlich sein.
Ein weiteres Highlight ist die Rückkehr des smart #2, eines kompakten Zweisitzers, der die Essenz des ursprünglichen smart fortwo aufgreift und mit modernen Technologien kombiniert. Das Fahrzeug soll in den kommenden Jahren auf den Markt kommen. Zusätzlich zeigt smart auf der Messe ein neues Art Car, das in Zusammenarbeit mit der Keith Haring Foundation entstanden ist.

Der neue Smart #2 wurde offiziell bestätigt.
Polestar
Polestar präsentiert auf der IAA Mobility 2025 die Serienversion des vollelektrischen Performance-GT Polestar 5. Das Fahrzeug basiert auf der Konzeptstudie Precept und positioniert sich im F-Segment als direkte Konkurrenz zu Modellen wie dem Porsche Taycan und Mercedes EQS. Mit einer maximalen Leistung von bis zu 840 PS und einer Reichweite von rund 600 Kilometern (WLTP) zielt der Polestar 5 auf eine Performance-orientierte Kundschaft ab. Das Fahrzeug verfügt über ein digitales Cockpit mit Android Automotive OS, ein Head-up-Display und nachhaltige Materialien im Innenraum. Die Markteinführung ist für Ende 2025 geplant.

Ausblick auf den neuen Polestar 5.
Kia
Neben dem Facelift des Kompakt-SUVs Sportage präsentiert Kia auf der IAA Mobility 2025 auch seine vollelektrischen Modelle EV4 und EV5. Der EV4 orientiert sich in der Größe am Ceed und richtet sich an Kunden, die ein kompaktes Elektrofahrzeug für den Alltag suchen. Der EV5 ist ein etwas größeres Modell im Kompakt-SUV-Segment und fungiert als elektrisches Pendant zum Sportage. Ergänzt wird die Präsentation durch den PV5, einen vollelektrischen Transporter, der sowohl als Passagier- als auch als Nutzfahrzeug eingesetzt werden kann.

Der neue Kia EV5.
Hyundai
Hyundai präsentiert das Concept THREE, ein kompaktes Elektrofahrzeug der IONIQ-Reihe. Die Designstudie zeigt eine neu entwickelte „Aero Hatch“-Silhouette, die klassische Kompaktwagen-Elemente mit futuristischem Design vereint. Die Karosserie zeichnet sich durch skulpturale Oberflächen, klare Schnittkanten und markante Linien aus, die Dynamik und Präzision verbinden. Das Fahrzeug nutzt die Hyundai-Designsprache „Art of Steel“ und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Modellpalette der Marke. Die offizielle Enthüllung erfolgt am 9. September um 9 Uhr auf dem Münchner Messegelände.

Das Hyundai Concept THREE.
BMW
BMW präsentiert beim Heimspiel in München den neuen iX3, das erste Serienmodell auf Basis der neuen Elektroplattform „Neue Klasse“. Dieses SUV markiert einen bedeutenden Schritt in der Elektrifizierungsstrategie des Unternehmens. Die „Neue Klasse“ umfasst eine skalierbare Architektur, die auf verschiedene Fahrzeugsegmente anwendbar ist und sowohl Elektro- als auch Hybridantriebe unterstützt. Sie zeichnet sich durch eine 800-Volt-Bordnetztechnik aus, die eine Ladeleistung von bis zu 400 kW ermöglicht, was eine Reichweitensteigerung von bis zu 800 Kilometern zur Folge hat. Der iX3 ist mit der sechsten Generation des BMW eDrive Antriebs ausgestattet und verfügt über die neue „Superbrain“-Rechenplattform, die eine verbesserte Fahrzeugintelligenz und Softwareintegration bietet. Die Produktion des iX3 beginnt im Herbst 2025 in einem neuen Werk in Ungarn, mit einer Markteinführung in Europa im März 2026.

Der neue BMW iX3 wird in München vorgestellt.
BYD

BYD zeigt den neuen SEAL 6 DM-i Touring.
Rimac Technology
Das kroatische Hightech-Unternehmen Rimac Technology, das sich längst als Zulieferer für internationale Hersteller etabliert hat, präsentiert auf der IAA gleich zwei zentrale Innovationen.
Im Mittelpunkt steht die Vorstellung einer Festkörper-Batterietechnologie der nächsten Generation. Sie soll gegenüber heutigen Lithium-Ionen-Akkus mehrere Vorteile vereinen: eine deutlich höhere Energiedichte, die größere Reichweiten ermöglicht, verkürzte Ladezeiten durch verbesserte Materialeigenschaften sowie eine längere Lebensdauer, was die Gesamtbetriebskosten senken könnte. Rimac verweist außerdem auf ein erhöhtes Sicherheitsniveau, da Festkörper-Zellen im Vergleich zu flüssigen Elektrolyten weniger brandanfällig sind. Erste Anwendungen werden in Hochleistungsfahrzeugen erwartet, eine spätere Skalierung in Volumenmodelle gilt als wahrscheinlich.
Parallel stellt Rimac eine komplett neue Generation von E-Achsen vor. Diese modular aufgebauten Antriebseinheiten integrieren Motor, Inverter und Getriebe in einem besonders kompakten Gehäuse. Durch eine konsequente Leichtbauweise sollen Gewicht und Bauraum reduziert werden, während die Effizienz steigt. Hersteller können die Achsen je nach Bedarf in unterschiedliche Fahrzeugkonzepte einbinden – vom Sportwagen bis zum SUV.

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