Drei Gründe, warum es mit dem autonomen Fahren langsamer vorangeht als gedacht

TTTech Auto, ein Anbieter von Plattformprodukten und Dienstleistungen mit Fokus auf System, Safety und Security für das Software-definierte Fahrzeug (4SDV), hebt seine strategische Positionierung und Marke entlang seines neuen Unternehmensclaims „Made to Drive“ hervor. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 ist TTTech Auto ein Akteur auf dem Markt für fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS/AD), mit einem starken Fokus auf Middleware und Sicherheitslösungen.
2035 wird jedes zehnte Fahrzeug hochautomatisiert sein. Doch 60 Prozent der Europäer würden derzeit kein autonomes Fahrzeug kaufen.

Der Traum vom selbstfahrenden Auto - es wird wohl noch eine Weile dauern, bis er sich vollumfänglich verwirklicht.

Denn Erwartungen an einen raschen Siegeszug von autonomen Fahrzeugen haben sich nicht bewahrheitet.  Fahrzeuge ab Level 3, also hochautomatisiertem Fahren, bei dem man die Augen von der Straße nehmen und beispielsweise nebenbei Lesen darf, würden bis zum Jahr 2035 erst 11 Prozent der weltweit produzierten Autos ausmachen, verwies Dirk Linzmeier, Chef der auf autonomes Fahren spezialisierten Wiener Softwareschmiede TTTech Auto, auf aktuelle Prognosen. Bis 2040 wird ein Anstieg auf 25 Prozent vorhergesagt. "Das wird nur stattfinden, wenn wir sichere Systeme bauen", so Linzmeier. Menschliche Fahrer seien diesbezüglich derzeit noch immer überlegen.Das sind die Grüne:

1. Vertrauensbasis fehlt: Neben allen technischen Herausforderungen muss mit dem Fokus auf Sicherheit eine Vertrauensbasis bei den Konsumenten schaffen, erklärten Experten bei einer internationalen Konferenz der Initiative "The Autonomous" heute, Dienstag, in Wien.

2. Zu hohe Kosten: Ab Level 3 werde die Sache sehr komplex - vor allem bei höheren Geschwindigkeiten oder nicht klar beschreibbaren Umgebungen - und auch sehr teuer, sagte der Manager. Ein weiterer Grund für die holprige Entwicklung sei die Ansicht mancher Hersteller, vorerst mehr an einem System zu verdienen, das den Fahrer unterstützt. Roboter-Taxis würden ein gewisses Gefährdungspotenzial darstellen, wenn man ein Fahrzeug nicht mehr besitzen müsse, sondern "einen Knopf drückt, das Robo-Taxi kommt und kaum noch etwas kostet. Die Parkplatzsuche fällt auch weg".

Auch die aktuellen Schwierigkeiten in der Autoindustrie seien natürlich ein dämpfender Faktor für die Entwicklung. Weniger Geld bedeute weniger Investitionen in Innovationen. 

3. Mehrheit der Europäer ist skeptisch Eine branchenweite Zusammenarbeit sei vor allem beim Thema Sicherheit sehr wichtig, "weil ein Unternehmen alleine diese Herausforderungen nicht bestmöglich lösen kann", ergänzte Ricky Hudi, Vorsitzender der Plattform "The Autonomous", die 2019 von TTTech Auto ins Leben gerufen wurde. Versucht wird dabei ein Ökosystem aller Akteure - von Automobilherstellern über Technologiezulieferern bis zu Regulierungsbehörden - aufzubauen, die an der Entwicklung sicherer autonomer Mobilität beteiligt sind. Dies sei auch im Hinblick auf die Akzeptanz wichtig. Rund 60 Prozent der Europäer würden derzeit kein autonomes Fahrzeug kaufen, so Linzmeier.

The Autonomous wurde von TTTech Auto initiiert und ist eine globale Vereinigung, die die Zukunft der sicheren autonomen Mobilität mitgestalten will. Durch einen offenen Plattformansatz zielt The Autonomous darauf ab, ein Ökosystem aller an der Entwicklung sicherer autonomer Mobilität beteiligten Akteure aufzubauen, um zusammenzuarbeiten und Know-how zu generieren.

Ergänzend zu Standardisierungsorganisationen, die einheitliche ingenieurtechnische oder technische Kriterien, Methoden und Prozesse festlegen, will The Autonomous globale Referenzlösungen entwickeln, die den relevanten Standards entsprechen und die Einführung sicherer autonomer Mobilität in großem Maßstab erleichtern.

Kommentare