Cupra Tavascan: So fährt sich das neue Elektro-SUV
Bei Cupra kann man froh sein, dass man in Spanien die Sache mit dem Herkunftsland nicht so eng sieht wie beispielsweise in Italien. Dort musste Alfa Romeo für den Milano, nachdem er nicht in Mailand oder sonst wo in Italien gebaut wird (sondern in Polen) kurzfristig einen neuen Namen finden. Der Tavascan ist nach einem Ort in Spanien benannt - so wie bei Seat/Cupra üblich - wird aber in China produziert. Das stört scheinbar weder die Spanier noch die Einwohner des kleinen Orts Tavascan in den Pyrenäen.
Der Tavascan ist das neue Flaggschiff von Cupra. Besonders stolz sind die Designer darauf, dass von der ursprünglichen Studie zur Serie wenig geändert wurde. Der Tavascan ist ein SUV mit einem coupe-artigen und leicht sportlichen Einschlag und kurzen Karosserieüberhängen vorne und hinten. Und falls es Fragezeichen bezüglich der Abstammung gibt, so hat man vorne ein leuchtendes Cupra-Logo angebracht.
Der Tavascan ist das zweite Modell aus dem Cupra-Stall, das rein elektrisch fährt (nach dem Born). Technisch nutzt man natürlich die MEB-Plattform aus dem VW-Konzern. Heißt, der Cupra teilt sich die Technik mit Audi Q4 e-tron, VW ID.4/5 und Skoda Enyaq. Cupra hat beim Fahrwerk entsprechenden Feinschliff betrieben, vor allem beim Topmodell VZ.
Für die erste Testfahrt steht uns der Tavascan als VZ zur Verfügung. Das ist nicht nur die stärkste Version des Cupra, sondern hier hat man auch Allradantrieb zur Verfügung. Die Systemleistung beträgt 250 kW/340 PS, wobei der hintere Motor 210 kW leistet, der vordere 80 kW.
Trotz der sportlichen Ambitionen bleibt der Tavascan ein komfortables Auto, mit dem man gern längere Strecken abspult. Wenn man der Lenkung mehr Direktheit verleihen will und den Antritt noch etwas heftiger haben will, kann mit einem Knopfdruck am Lenkrad den Cupra-Modus aktivieren. Für die Feinabstimmung stehen auch noch ein Performance, ein Eco und ein Traction-Modus (für den Allradler) zur Verfügung.
Reichweite
Wie weit kommt man mit dem Tavascan? Der Cupra hat einen 77-kWh-Akku verbaut, das soll im VZ für etwas über 500 Kilometer reichen. Alternativ gibt es noch den Tavascan mit 210 kW/286 PS und Heckantrieb und mehr Reichweite, nämlich bis 568 Kilometer. Geladen wird mit 11 kW (AC) oder im günstigsten Fall mit bis zu 135 kW (DC).
Besonderheit im Interieur ist eine Art "Cockpitteiler", den die Designer als das Rückgrat des Tavascan bezeichnen. Ob das gefällt oder nicht, bleibt Geschmackssache. Sonst ist das Interieur fein gemacht - samt den für Cupra typischen kupferfarbenen Einlagen. Wichtig für die Fahrerinformation und die Bedienung ist der 15-Zoll große Touchscreen in der Mitte. Dank neuem HMI reagiert das System flott. Mittels Paddels am Volant lässt sich die Rekuperation feinjustieren. Was weniger in Sachen Bedienung gefällt, sind die Touchslider für Klima und Lautstärke (zumindest sind sie beleuchtet).
Gut gefallen haben uns während unserer Testfahrt dafür die Sitze. Die sportlichen Schalensitze fühlen sich gut an, bieten feinen Seitenhalt, sind aber nicht zu eng oder gar zu straff gepolstert. Am Platzangebot gibt es nichts auszusetzen, auch hinten sitzt man - trotz der coupe-artig abfallenden Dachlinie - sehr gut. Der Kofferraum bietet ein Laderaumvolumen von 540 Liter.
Preise
Was kostet der Tavascan? Die Preise beginnen bei 47.500 Euro für die Heckantriebsversion mit Alpha-Ausstattung (wobei dabei die 2.400 Euro E-Mobilitätsbonus schon abgezogen sind). Darüber gibt es die Ausstattungslinie Adrenaline (54.900 Euro). Das Topmodell VZ gibt es nur als Adrenaline ab 59.900 Euro. Dazu kann man z.B. ein Winterpaket bestellen, das dann Wärmepumpe, beheizbare Sitze vorne und hinten und beheizbare Frontscheibe dabei hat.
Offizielle Bestellstart ist am 11. Juni, die Auslieferungen beginnen voraussichtlich im September.
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