Mythen und Möglichkeiten: So lädt man die E-Auto Batterie nicht gleich kaputt

Mythen und Möglichkeiten: So  lädt man die E-Auto Batterie nicht gleich kaputt
Defekte Batterien können E-Autobesitzer teuer zu stehen kommen. So verlängert man das Leben der Antriebsbatterien.

Elektrofahrzeuge sind längst Teil unseres Alltags geworden - von den 201.753 neuen Fahrzeugen, die 2023  in Österreich zugelassen wurden, waren 39.272 Fahrzeuge bzw. 19,5 Prozent reine Elektrofahrzeuge. 

Allerdings: Bei der Batteriepflege gibt es noch Wissenslücken. Dabei ist diese entscheidend, um vorzeitige Alterung und schwerwiegende Fehlfunktionen zu vermeiden. Aviloo, Experte im Bereich Batteriediagnose, gibt nun Tipps für eine optimale Batterienutzung:

Effiziente Fahrweise

Durch eine effiziente Fahrweise und adäquates Vorkonditionieren solte man die Anzahl der Vollzyklen gering halten, um die Batterie zu schonen. Es besteht oft ein Missverständnis darüber, dass ein Vollzyklus eine Entladung der Batterie von 100 auf 0 Prozent bedeutet. Tatsächlich bezieht sich dies auf die energetischen Zyklen. 

Zum Beispiel, wenn eine Batterie 100 kWh Energie hat und innerhalb eines Jahres 10.000 kWh geladen und entladen werden, ergeben sich rechnerisch 100 Vollzyklen. Die meisten Batterien sind, abhängig von der Technologie, für 2.000 bis 3.000 Vollzyklen ausgelegt. Fahrer haben die Möglichkeit, durch eine effiziente Fahrweise die Anzahl der Vollzyklen zu reduzieren. Dadurch wird die Batterie geschont, und ein übermäßiger State of Health (SoH)-Verlust wird vermieden.

Vorkonditionieren

Nutzen sollte man das adäquate Vorkonditionieren, um die Batterie auf den Ladevorgang vorzubereiten. Wenn das Fahrzeug während der Vorkonditionierung an die Wallbox angeschlossen ist, wird der Strom direkt aus der Steckdose genutzt, ohne den Umweg über die Batterie zu nehmen. Auf diese Weise vermeidet man zusätzliche Zyklen und entlastet die Batterie. 

Die Vorkonditionierung spielt auch beim Schnellladen eine wichtige Rolle. Moderne Fahrzeuge verfügen über eine automatische Vorkonditionierungsfunktion, die aktiviert wird, wenn in der Navigation eine bevorstehende Ladesäule angezeigt wird. Dies ermöglicht eine Vorwärmung der Batterie noch vor dem eigentlichen Ladevorgang. Dadurch wird nicht nur schonender geladen, sondern auch der Ladevorgang beschleunigt. Gerade im Winter ist die Nutzung der Vorkonditionierung von besonderer Bedeutung.

Wenn die Batterie vollständig geladen oder stark entladen wird, führt dies dazu, dass sich Elektronen auf der einen und Ionen auf der anderen Elektrode einlagern. Dies kann zu einer Instabilität innerhalb der Zelle und möglicherweise zu Zelldefekten führen. 

Der optimale Nutzungsbereich liegt zwischen 20% und 80%, da in diesem Bereich ein ausreichendes Gleichgewicht zwischen Plus- und Minuspol besteht. Vermeiden sollte man daher Vollladen und Entladungen unter SoC 20 %, besonders wenn das Fahrzeug für längere Zeiträume nicht genutzt wird, beispielsweise über das Wochenende. Wenn das Auto längere Zeit stehen lassen muss, dann am besten bei einem Ladezustand um die SoC 50 %.

Unbedeingt vermeiden sollte man regelmäßiges Schnellladen, da dies eine besonders hohe Belastung für die Batterie darstellt.

Regelmäßiges Testen

Durch regelmäßiges Testenman feststellen, ob das Fahrzeug effizient und schonend genutzt wird. Anomalien in der Batterieleistung können auf mögliche Defekte wie Zelldefekte, Probleme im Batteriemanagementsystem (BMS) oder im Thermalmanagement hindeuten. 

Insbesondere unter extremen Temperaturen oder Belastungen, wie in eisigen Wintern, können solche Anomalien das Fahrzeugverhalten beeinträchtigen und sogar Risiken für die Nutzer von Elektrofahrzeugen darstellen. 

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