Mehr Reichweite: Diese Hypermiler-Tricks sollte man ausprobieren

Mehr Reichweite: Diese Hypermiler-Tricks sollte man ausprobieren
Mehr Reichweite als der Hersteller verspricht? Mit welchen Tricks „Hypermiler“ ihre Reichweite erhöhen und was man von ihnen lernen kann.

Wie viel Reichweite ein E-Auto schafft - damit versuchen sich die Anbieter (und auch so manche Besitzer) derzeit zu überbieten. Fast steht: Auf dem Elektroautomarkt gibt es Stromfresser und Reichweitenkönige.
Aber auch die Fahrer haben etwas damit zu tun, ob die vom Hersteller angegebene Reichweite im Alltag Realität wird.

So genannte "Hypermiler" sind darin besonders geschickt. Sie machen das energieeffiziente Fahren gar zum Sport und feiern jeden Kilometer mehr. Grundsätzlich kann Hypermiling mit jedem Fahrzeug praktiziert werden: Und so haben die Reichweite-Maximierer nun auch die Stromer im Visier.

Was kann man von Hypermilern lernen?

Manche ihrer Tricks sind durchaus auch für den Alltag geeignet. Andere weniger: Einige Hypermiling-Techniken sind in gewissen Ländern sogar illegal, weil sie gefährlich sind.
Daher gilt: Auch wenn sparsame Fahrweise Sinn macht - Sicherheit kommt an erster Stelle.

Seine Reichweite zu erhöhen kann aber durchaus Sinn machen: Etwa, weil die derzeitige Reichweite des eigenen Stromers für den täglichen Bedarf nicht ausreicht oder weil man unterwegs ist - und die nächste Ladestation bedenklich weit entfernt.

Mit folgenden Tricks kann man die meisten Kilometer aus seinem Elektroauto herausholen:

 

 

 

1. Den Wind für sich nutzen statt Widerstand leisten
Man denkt selten daran, aber einer der größten Feinde der Reichweite ist der Luftwiderstand. Denn je höher er ist, desto mehr Energie muss das Auto aufwenden, um die Räder mit der gewünschten Geschwindigkeit zu bewegen. Schon beim Kauf ist daher  die Konstruktion des Fahrzeugs wichtig. Doch alle Ingenieurskunst ist rasch zunichte gemacht, wenn man das Auto nachrüstet: Dach- oder Fahrradträger - so praktisch sie sein mögen - kosten Reichweite.
Auch Fenster sowie das Schiebedach sollte man geschlossen halten, um dem Fahrtwind möglichst wenig Widerstand zu leisten.

Übrigens steigt der Luftwiderstand mit der Geschwindigkeit zum Quadrat: Auf der Autobahn mit 120 km/h  dahinzugleiten ist daher in Sachen Reichweite die bessere Wahl als möglichst schnell am Ziel anzukommen. Daher auch der Tipp, den Tempomat einschalten: Er hilft, eine konstante Geschwindigkeit zu halten und den Energieverbrauch zu kontrollieren.
Was man Hypermilern aber nicht nachmachen sollte, ist das Windschattenfahren: Denn das senkt zwar den Verbrauch, erhöht aber auch das Unfallrisiko.

2. Den Akku gut temperieren - sich selbst weniger
Dieser Tipp ist ungefährlich: Ist der Akku vor Fahrantritt richtig temperiert, senkt das den Verbrauch deutlich.
Was es dazu braucht? Etwas Planung, Vorausdenken und die richtige Bedienung des Fahrzeugs oder der App.
Aber Achtung: Während Hypermiler den Akku gerne wärmen, sind sie bei sich selbst strenger. Aller Extra-Komfort kostet nämlich Reichweite. Also werden Klimaanlage und auch Heizung sparsam verwenden. Auch andere Goodies wie Radio und Co lassen sie gerne weg.

Streng geht es auch bei der Beladung des Wagens zu: Alles, was nicht unbedingt sein muss - etwa im Kofferraum - muss raus. Denn Ballast kostet Energie. Und auch bei den Reifen gilt: Nur genau so viel Druck, wie wirklich nötig.
 

3.  Pedale und Rekuperation richtig nutzen
Wie und wann man bremst, das haben Reichweiten-Maximierer immer im Blick. Denn starkes Bremsen und anschließendes Beschleunigen schaden der Reichweite. Ein leichter Druck ist hingegen kein Problem, denn er aktiviert die Rekuperation. Und Rekuperation, das ist etwas, womit sich Reichweiten-Könige auskennen. Im Stadtverkehr ist der Einsatz der Rekuperation besonders sinnvoll. Clever eingesetzt, können so sogar offizielle WLTP-Angaben in Sachen Reichweite übertroffen werden.

Generell gilt das Credo: Gleichmäßiges und vorausschauendes Fahren spart Energie.

Eine Stufe herausfordernder wird es, wenn auf freien Strecken die Rekuneration abgeschaltet und der Fuß vom Pedal geht. Dann rollt - oder „segelt“ - das Auto auf Grund der kinetischen Energie von alleine weiter. Ähnlich wie beim Auskuppeln beim Verbrenner kann das "Segeln" genutzt werden, um Energie zu sparen. Der ADAC nennt das Segeln gar „die optimale Form des energiesparenden Fahrens“, warnt aber ungeübte Elektroautofahrer aber auch davor. Auch das One-Pedal-Driving, das manche für mehr Reichweite nutzen, sollte man mit Vorsicht genießen.
Die jeweilige Einstellung der Rekuperation muss immer zum Können des Autofahrers passen.

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