Ferrari F80: Das ist Maranellos neuer Supersportwagen

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Warum der neue Bolide eigentlich ein Einsitzer ist und trotz Hybrid nicht elektrisch fährt.

Wenn Ferrari einen neuen Sportwagen präsentiert, der in eine Linie mit GTO, F40, LaFerrari usw. gehört, dann ist mit Superlativen zu rechnen. In diesem Fall ist der neue F80 schlicht das leistungsstärkste Straßenauto, das je die Hallen in Maranello verlassen hat.

Beim Antrieb heißt es (so wie beim SF90) Hybrid. Man kombiniert einen 3-l-V6-Turbo, der allein die aberwitzige PS-Zahl von 900 PS erreicht, mit zwei E-Motoren. Erstmals wird bei Ferrari die elektrische Turbotechnologie (E-Turbo) eingesetzt. Dabei wird zwischen Turbine und Verdichter jedes Turboladers ein Elektromotor installiert, was einen weiteren Leistungszuwachs und eine schnellere Gasannahme bereits im unteren Drehzahlbereich zur Folge hat.

Dazu kommen weitere 300 PS von der elektrisch angetriebenen Vorderachse (e-4WD) und der hinteren Motor-Generator-Einheit Kinetik, kurz MGU-K (Motor Generator Unit Kinetic), des Hybridsystems. Macht in Summe 1200 PS. Das Konzept der MGU-K ist übrigens ähnlich dem in den F1-Rennwagen von Ferrari. Geschaltet wird über ein 8-Gang-F1-Doppelkupplungsgetriebe.

Der F80 kann allerdings nicht in einem vollelektrischen Modus gefahren werden – Ferrari betrachtet dies als "unvereinbar mit der Philosophie und Mission des Modells".

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Die Fahrleistungen sind entsprechend. Auf 100 km/h beschleunigt der F80 in 2,15 Sekunden, die Spitze gibt man in Maranello mit 350 km/h an.

Viel Aufwand hat Ferrari in Sachen Aerodynamik betrieben. Auffälligstes Aero-Element ist der aktive Heckflügel, bei dem das Betätigungssystem nicht nur dessen Höhe anpasst, sondern auch den Anstellwinkel kontinuierlich und dynamisch steuert,
um Abtrieb und Luftwiderstand präzise modulieren zu können. In der High Downforce- Konfiguration (HD), die beim Bremsen, Einlenken und Kurvenfahren zum Einsatz kommt, nimmt der Flügel einen Winkel von 11 Grad zur Richtung des Luftstroms ein, um bei 250
km/h über 180 Kilogramm Abtrieb zu erzeugen. Am anderen Ende seines Rotationsbereichs befindet sich der Flügel in der Low Drag- Position (LD), bei der die Vorderkante nach oben geneigt ist.

Die Türen schwingen nach oben auf und das Cockpit ist so deutlich von einem Formel-1-Cockpit inspiriert, dass Ferrari beim F80 von einem „1+“-Sitzer spricht. Das quasi umhüllend angelegte Cockpit ist vollständig auf den Fahrer zentriert. Es gibt sehr wohl einen Beifahrersitz, der sich optisch (und auch von den Materialien her) abhebt und weiter hinten platziert wurde.

Der F80 verfügt außerdem über ein neuartiges Lenkrad, das speziell für ihn entwickelt wurde. Es ist etwas kleiner als frühere Lösungen und hat einen oben und unten abgeflachten Kranz. An den Lenkradspeichen links und rechts kehren die physischen Tasten zurück. Sie ersetzen im F80 das volldigitale Layout, das Ferrari in den letzten Jahren eingesetzt hat. Auch künftige Ferrari-Modelle werden ein ähnliches Lenkrad bekommen.

Der Preis ist schwindelerregend. Rund 3,6 Millionen Euro kostet der F80 (in Italien) und 799 Kunden dürfen sich einen bestellen. Mehr werden nicht produziert.

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