Legendäres Siegerauto von Jochen Rindt wird versteigert

Legendäres Siegerauto von Jochen Rindt wird versteigert
Mit dem Ferrari gewann Jochen Rindt 1965 die 24 Stunden von Le Mans.

Es ist auch ein Stück der Motorsportgeschichte Österreichs, das demnächst unter den Hammer kommt. Mit dem Ferrari 250 LM gewann Jochen Rindt, Österreichs erster Formel-1-Weltmeister, im Jahr 1965 das 24-Stunden-Rennen in Le Mans.

Das Auktionshaus RM Sothebys versteigert den Wagen noch diesen Herbst (einen genauen Termin gibt es noch nicht). Zuletzt war der Rennwagen Teil der Sammlung des Indianapolis Motor Speedway Museums. Das Museum hat sich entschlossen, einige besondere Pretiosen zur Versteigerung anzubieten – nicht zuletzt, um die Finanzierung des Museums für die kommenden Jahre sicherzustellen.

1965 hieß das große Match in Le Mans Ferrari gegen Ford. Der 250 LM wurde nicht vom Werksteam eingesetzt, sondern vom North American Racing Team. Die Chancen auf Erfolg waren angesichts der Phalanx der schnelleren Werksrennwagen von Ford und Ferrari überschaubar. Aber: Technische Defekte sorgten dafür, dass sich die Reihen der Favoriten rasch lichteten. Gegen Mitternacht lag Rindt mit seinem Partner, dem amerikanischen Rennfahrer Masten Gregory, auf Platz 13. Es gilt mittlerweile als gesichert, dass noch ein dritter Fahrer in der Nacht für einen Stint den Wagen lenkte, der aber im keinem Klassement aufschien  – aber das ist eine andere Geschichte.

Legendäres Siegerauto von Jochen Rindt wird versteigert

Vor allem die Fahrweise Rindts, die wohl nicht sehr materialschonend war, sorgte dafür, dass der Ferrari sukzessive Plätze gut machte. Einige Zeitzeugen berichten, Rindt fuhr deswegen ohne Rücksicht auf Verluste, damit der Ferrari möglichst bald seinen Geist aufgibt und die Sache erledigt ist. Rindt, der 1965 seine erste volle Formel-1-Saison im Team von Cooper bestritt, hatte erst wenige Tage vor dem Start des Rennens seinen Platz in der NART-Mannschaft neben Masten Gregory angeboten bekommen.

Am Ende gewannen Rindt/Gregory die 24-Stunden von Le Mans und es sollte bis zum Jahr 2023 dauern, bis Ferrari wieder den Gesamtsieg in dem prestigeträchtigen Rennen holen konnte.

Der Ferrari erwies sich überhaupt als tapferes Auto für Langstreckenrennen. 1966 fuhr Rindt den Wagen (gemeinsam mit Bob Bondurant) bei den 24 Stunden von Daytona. Dazu wurde der 250 LM noch zwei weitere Male bei den 24 Stunden von Le Mans eingesetzt. 1972 ging er dann an das Museum in Indianapolis, wo er bis heute ausgestellt war. 

Einen Schätzpreis hat das Auktionshaus noch nicht bekannt gegeben - er dürfte aber entsprechend schwindelerregend ausfallen. 2015 wurde ein Auto dieses Typs, aber ohne diese Rennhistorie für rund 18 Millionen Dollar versteigert.

Jochen Rindt verunglückte am 5. September 1970  beim Training für den Großen Preis von Italien in Monza tödlich und wurde posthum Formel-1-Weltmeister. Masten Gregory starb 1985 an einem Herzinfarkt.

Info: RM Sothebys

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