Xpeng G6: Was kann der Tesla Model Y Konkurrent aus China?

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An der China-Marke ist VW mit fünf Prozent beteiligt.

Über die korrekte Aussprache von "Xpeng" lässt es sich trefflich diskutieren. Die einen sagen "Icks-Peng", die anderen "Schau-Pang". Der Vorstandsvorsitzende heißt übrigens Xiaopeng He. Sei's drum. Xpeng wurde 2014 gegründet und im Vorjahr verkaufte man in China rund 140.000 Fahrzeuge.

Die Marke macht auch insofern neugierig, zumal VW hier mit fünf Prozent beteiligt ist. Gemeinsam will man nicht nur Autos (für den chinesischen Markt), sondern auch eine Software-Plattform entwickeln. Mittlerweile ist Xpeng in einigen ausgewählten europäischen Märkten vertreten, darunter auch in Deutschland.

Im Rahmen des Tannistests für die Wahl zum Auto des Jahres hatten wir nun Gelegenheit, ein Auto aus dem Hause Xpeng kurz auszuprobieren. Und zwar den G6. Laut Xpeng ist der G6 ein SUV mit coupeartiger Optik. Für diese Charakterisierung spricht auch das Design. Jedenfalls wirkt der G6 aalglatt mit extrem schmalen Frontleuchten. Der G6 kommt dabei auf eine Länge von 4,75 Meter. Xpeng setzt übrigens auf rahmenlose Türen hinten und vorne.

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Trotz der coupeartigen Heckform bietet der Kofferraum überraschend viel Laderaumvolumen. Man kommt diesbezüglich auf 571 Liter, bei umgeklappten Sitzen sind es 1374 Liter.

Im Interieur präsentiert sich der G6 typisch chinesisch - mit fast keinen analogen Schaltern und Knöpfen. Praktisch alles, was man einstellen will, muss man über den zentralen (14,96-Zoll großen) Bildschirm gesteuert. Leider auch die Luftrichtung der Belüftungsdüsen, einen kleinen Hebel, um den Luftstrom zu lenken oder zu stoppen, hat man hier nicht.

Sonst wirkt das Interieur gut verarbeitet und durchaus bequem. Man könnte sogar die vorderen Sitze um fast 180 Grad umlegen, um zu einer ebenen Liegefläche zu kommen. Viel Seitenhalt bieten die Sitze aber nicht. Dafür kann man sie heizen oder im Sommer auch kühlen. Vorne hat man die beiden Ladeflächen für Smartphones, die bei Verwendung auch kühlen.

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Das Lenkrad liegt gut in der Hand und ist oben und unten leicht abgeflacht. Was überrascht, ist das durchaus exakte Lenkgefühl und auch die gute Abstimmung des Fahrwerks (wenn auch mitunter etwas straff wirkend). Das bestätigen auch die guten Werte, die der G6 beim Elchtest im Rahmen des Tannistests erzielen konnte (erst bei rund 80 km/h wurde es zu schnell für den G6).

Xpeng bietet den G6 mit zwei Batteriegrößen an. Im Standard sind es 66 kWh, im Long Range (den wir fahren) und im Performance sind es 87,5 kWh. Der Elektromotor, der die Hinterräder antreibt, leistet 286 PS (im Performance hat man zwei Motoren und Allrad). Die Reichweite ist beachtlich. Der Long Range kommt auf 570 Kilometer. Eine Reichweite von über 500 Kilometer scheint in der täglichen Praxis auch durchaus realistisch.

Ebenso beeindruckend ist die Ladeleistung (dank einer 800-Volt-Technologie). Schon der Standard kann an einem DC-Lader mit bis zu 215 kW laden, mit der größeren Batterie sind es sogar bis zu 280 kW.

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Der Xpeng ist mit einer ganzen Armada an Assistenzsystemen ausgerüstet. 5 Radar, 12 Kameras und 12 Ultraschallsensoren erfassen das Umfeld. Überhaupt ist die Ausstattung umfangreich, inklusive Soundsystem von Xopera. 

In Deutschland kostet der G6 mit Long Range Akku 47.600 Euro, die Standard-Version startet bei 43.600 Euro. Über einen möglichen Start von Xpeng in Österreich ist bislang nichts bekannt.

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