Wie ein Münchner Startup mit einem Solarzellen-Elektroauto Furore machen will

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Mittels Crowdfundig haben die Gründer von Sono Motors über 50 Millionen Euro zusammengekratzt.

2016 entstand das Unternehmen Sono Motors. Gegründet von Jona Christians, Laurin Hahn und Navina Pernsteiner. "Wir glauben an eine von Erdöl unabhängige Mobilität. Wir glauben an eine Zukunft, in der jedes Auto elektrisch fährt und geteilt wird", heißt es seitens der Gründer und das Resultat ihrer Überlegungen ist der Sion.

Aber so einfach war es nicht, ein neues Elektroauto auf die Räder zu stellen. 2017 war wohl der erste Prototyp fertig, aber 2019 stand nach einer erfolglosen die Suche nach einem Investor das Startup kurz vor dem Aus. Man wandte sich an die Community und mittels Crowdfunding konnte man im Jänner des heurigen Jahres freudig verkünden, dass die erhofften 50 Millionen Euro beisammen sind. Tatsächlich waren es sogar noch etwas mehr.

Mittlerweile arbeiten rund 400 Menschen für Sono Motors und vom Band laufen soll der Sion in Schweden. Und zwar in der ehemaligen Fabrik von Saab. Ziel ist es dabei, den Sion mit 100% erneuerbaren Energien zu produzieren.

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Eine Besonderheit des Sion sind die 248 Solarzellen, die an der Außenhaut des Sion angebracht sind. Die Idee, den Strom für ein E-Auto mittels Solarenergie zu generieren, wenn das Ding irgendwo geparkt in der Sonne steht, scheint nahe liegend - aber ganz so einfach ist es nicht. Die Technik erfordert ein hohes Maß an Expertise in einer Vielzahl von Bereichen, wie etwa Photovoltaik, Elektrotechnik und Fahrzeugdesign, erklären die Entwickler.

Der Experte für Photovoltaik-Leistungselektronik bei Sono Motors sagt dazu: "Eine wichtige Rolle spielt dabei das MPPT. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das die elektrische Belastung eines Solarmoduls so anpasst, dass die Zellen ihre optimale Leistung liefern können. Nicht jede Zelle liefert dieselbe Menge an Leistung, denn unser Energielieferant, die Sonne, ist ständig in Bewegung. Außerdem zeigen nicht alle Solarzellen am Sion in die gleiche Richtung. Damit ändert sich zum Beispiel die Stärke der Einstrahlung und die Temperatur an den Photovoltaikmodulen. Bevor der erzeugte Strom also in die Batterie gespeist werden kann, müssen einige elektrische Anpassungen vorgenommen werden – und da kommt die MPPT Central Unit ins Spiel."

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Jedenfalls soll der Strom, der aus der Solarenergie gewonnen wird, für eine zusätzliche Reichweite von 34 Kilometer (ausgehend von der Sonneneinstrahlung in München) sorgen. Die Batterie hat eine Kapazität von 35 kWh und der Sion soll eine Reichweite von 255 Kilometer erzielen. Wobei eigentlich bei Fahrten im urbanen Umfeld von weniger als 30 Kilometer der Sion praktisch nicht mehr an die Steckdose muss.

Der Elektromotor leistet 120 kW und macht den Sion bis zu 140 km/h schnell. Das Laden dauert je nach verfügbarer Ladeinfrastruktur zwischen 30 Minuten (CCS) und 13 Stunden (Haushaltssteckdose). Noch eine Besonderheit des Sion: Dank der Technologie des bidirektionalen Ladens kann der Sion nicht nur Strom aufnehmen und speichern, sondern auch wieder abgeben. Über einen Haushaltsstecker können somit alle gängigen elektronischen Geräte mit bis zu 3,7 kW betrieben werden.

Das Interieur des 4,3 Meter langen Elektroautos ist einfach gehalten und vieles wird über ein 10-Zoll großes Touchdisplay geregelt. Stolz sind die Macher auf das natürliche Luftfiltersystem, genannt breSono, das mit Hilfe von Islandmoos für ein angenehmes Raumklima sorgen soll.

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Was kostet der Sion? Der Listenpreis beträgt 25.500 Euro. Wenn es nach den Firmengründern geht, soll das E-Auto aber ohnehin für Carsharing genutzt werden. Bestellen kann man jedenfalls schon.

Wann kommt das Auto auf den Markt? Im September 2021 soll der allererste Sion in Trollhättan vom Band laufen, die Kundenfahrzeuge sollen dann ab 2022 produziert werden. Wenn man so ein Auto kauft, wäre es übrigens auch in Schweden abzuholen, aber man arbeite auch an einem neuen Auslieferungskonzept und gegen Aufpreis soll das Fahrzeug an die Wunschdestination des Kunden geliefert werden, sagen die Münchner.

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