Mini Aceman: Erste Ausfahrt mit dem neuen Elektro-Mini

Mini Aceman: Erste Ausfahrt mit dem neuen Elektro-Mini
Jahrelang hat BMW an dem neuen, ausschließlich elektrischen Aceman getüftelt. Das Ergebnis: Ein Mini, der erwachsen geworden ist, und in der Stadt genauso gut zurechtkommt wie am Land

Viel braucht es nicht, um ihn auf Touren zu bringen. Schon ein leichter Druck auf das Fahrpedal reicht aus, um die 218 Pferdestärken zu spüren zu bekommen. An der Kreuzung zur Autobahn, die zurück nach Kopenhagen führt, zieht der knallrote Flitzer los und beschleunigt mühelos auf die erlaubten 110 km/h. In etwas mehr als 7,1 Sekunden, laut Herstellerangaben. „Für eine sportliche Fahrweise optimiert“ soll die Reaktion des Pedals sein. Was im Übrigen aber für das gesamte Auto gilt.

Ja, der neue Mini Aceman soll Spaß machen. Immerhin hat BMW jahrelang an dem Modell getüftelt, das zwar größer ist als der Cooper, aber mit seinen 4,07 Metern Länge wiederum kleiner als der Countryman.

Mini Aceman: Erste Ausfahrt mit dem neuen Elektro-Mini

Der Aceman passt zwischen Cooper und Countryman

Aus zwei Welten

Wobei es eigentlich ein Affront ist, im Zusammenhang mit dem Aceman auch nur auf Drehzahlen anzuspielen; denn den neuen Crossover gibt es, egal ob als Aceman E oder als den sportlicheren Aceman SE, ausschließlich mit elektrischem Antrieb. Ersterer soll laut WLTP mit einem Energiegehalt von 42,5 kWh 310 Kilometer Reichweite schaffen, der SE kommt bei 54,2 kWh auf eine Reichweite von 406 Kilometern.

Doch zurück auf den Fahrersitz: Es sitzt sich hoch im neuen Aceman, was nicht zuletzt an den groß gewählten Reifen liegt. Der klare Vorteil: Man behält jederzeit den Überblick. Der Nachteil: Das berühmte „Gokart-Feeling“ ist nicht mit dem eines Coopers zu vergleichen.

Mini Aceman: Erste Ausfahrt mit dem neuen Elektro-Mini

Ein No-Go also? Angesichts dessen, was der Aceman sonst zu bieten hat, keinesfalls. Denn der neueste Streich der Mini-Familie soll in der Stadt ebenso gut funktionieren wie auf dem Land. Und das tut er. Er liegt felsenfest auf dem Asphalt, wie er auf den hügeligen Landstraßen vor Helsingör beweist. Im Zentrum der Stadt ist es hingegen die Lenkung, die den Unterschied macht; der Aceman ist nach wie vor wendig. Und er ist bereit, sich selbstständig in die Parklücke zu lotsen – eine Smartphone-Verbindung, die den Wagen übrigens auch ent- und verriegelt, macht das möglich.

„Der Aceman ist für Mini-Fans gemacht, die Flexibilität brauchen“, fasst es das BMW-Designteam zusammen. Und das gilt ebenso für das Innenleben des Fahrzeugs, bis zu fünf Personen finden im Aceman problemlos Platz. Wer die Rückbank umlegt, kann das Ladevolumen von 300 Litern auf bis zu 1.005 Liter erweitern. Ein großzügiges Platzangebot, das er dem Cooper definitiv voraus hat – ohne dabei über die Stadt hinauszuwachsen.

Der Ikone verpflichtet

Der Aceman vereint also zwei Welten, die Mini bisher streng getrennt hielt. Wo hingegen bewusst auf Kompromisse verzichtet wurde, ist beim Design. Denn Adel verpflichtet bekanntlich, in diesem Fall in Person von Sir Alec Issigonis. Der Brite hat Ende der 1950er-Jahre das ikonische Mini-Design entworfen, das zu jedem Modell gehört wie die Luft zum Atmen. Auch jetzt noch, wenn es sich um die neueste Generation mit Elektroantrieb handelt.

Deshalb hat der Aceman auffällige Scheinwerfer, klare Kanten und einen oktogonalen Frontgrill, der modern, aber zugleich vertraut wirkt. Im Inneren ist man den Kippschaltern, wie sie schon in den ersten Modellen zu finden waren, treu geblieben. Ungewohnt ist definitiv das kreisrunde Display, auf das sich das Cockpit-Design konzentriert; als Fahrerin erhält man hier alle Informationen, von der Geschwindigkeit über die Navigation bis hin zu den Kamerabildern. Lichtmuster, Ambientebeleuchtung und „Driving Sounds“ lassen sich personalisieren und sind damit im wahrsten Sinne des Wortes Geschmacksache.

Der Aceman E ist abzüglich des Mobilitätsbonus ab 33.100 Euro zu haben, der Aceman SE ab 36.650 Euro. Verschiedene Ausstattungen und eine Individualisierung sind möglich.

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