E-Autos: Dieser bekannte Vogel war Vorbild für einen leisen Lüfter
Fahrzeuge mit Elektroantrieb fahren grundsätzlich sehr leise. Geräusche von anderen Gerätschaften, die man während der Fahrt braucht, wirken dann oft umso lauter (und nerviger).
Da will jetzt die deutsche Firma Mahle Abhilfe schaffen. Und präsentiert als Weltneuheit: einen bionischen Hochleistungslüfter, der Nutzfahrzeuge deutlich leiser macht. Entwickelt wurde er laut Eigendefinition für besonders anspruchsvolle Brennstoffzellen- und batterieelektrische Fahrzeuge.
Für die Gestaltung der Flügel des Lüfters ließ man sich vom Design von Eulenflügel inspirieren. Der Jägers gilt als einer der leisesten Vögel und dem Eulengefieder wird eine schallmindernde Wirkung nachgesagt. „Wir haben mit Hilfe von KI die Besonderheiten von Fledermäusen, Schwertfischen und vielen weiteren Ideengebern aus der Natur analysiert und sind schließlich bei der Eule, dem lautlosen Jäger, als maßgebliche Vorlage für unseren neuen Lüfter gelandet“, erklärt Dr. Uli Christian Blessing, Leiter Entwicklung Thermomanagement bei Mahle. Auch bei der Optimierung der Lüftungsblätter nutzte man die Unterstützung durch die KI.
Das Design der Lüfterblätter, das Eulenschwingen und -federn nachempfunden wurde, sorgt dafür, dass Geräuschverwirbelungen minimiert werden und der Lüfter wird wesentlich leiser und effizienter. „Die Reduzierung der Schallleistung unseres Lüfters kann man sich ungefähr so vorstellen, als würde man bei einer Stereoanlage einen Lautsprecher abschalten“, sagte Blessing.
Die bionischen Lüfterblätter können die Lüftergeräusche eines Lkw um bis zu 4 dB(A) senken – das ist mehr als eine Halbierung der Schallleistung. Laute Lüftergeräusche, die unter Volllast und auch beim Laden des Fahrzeugs in der Nacht in Wohngebieten oder an Rasthöfen stören können, werden so reduziert.
Darüber hinaus ist der Lüfter effizienter als herkömmliche Designs – dank eines um 10 Prozent verbesserten Wirkungsgrads und einer Gewichtseinsparung um 10 Prozent.
Mahle bietet den Lüfter in einer Leistungsabdeckung von 300 Watt bis 35 kW an. Das ermöglicht den Einsatz in kleinen Elektro-Pkw bis hin zu großen besonders temperaturempfindlichen Brennstoffzellen-Lkw. Erste Prototypen sind bereits bei verschiedenen Pkw- und Nutzfahrzeugherstellern in der Erprobung.
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