Was kann der neue elektrische Kia EV3?

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Wir haben das neue Elektroauto der Koreaner auf den Straßen rund um Seoul erstmals getestet.

Die EV-Familie von Kia wächst. Nach EV6 und EV9 folgt als Nächstes der EV3. Man verfolgt überhaupt ambitionierte Ziele in Sachen Elektromobilität: Im Jahr 2030 will man 1,6 Millionen E-Fahrzeuge verkaufen und dementsprechend wird die EV-Familie noch weiter ausgebaut. Modelle wie EV2, EV4 und EV5 hat Kia schon bestätigt.

Aber der wichtige Neuzugang Anfang 2025 heißt EV3. Kia vergleicht seinen Jüngsten mit dem EX30 von Volvo, dem VW ID.3 oder dem BYD Atto3. Mit einer Länge von 4,3 Metern bleibt der Kia noch einigermaßen kompakt, bietet aber ordentlich Platz im Inneren. Hinten sitzt man gut und der Kofferraum hat ein Volumen von 460 Liter, vorne hätte man dazu einen so genannten „Frunk“ für 25 Liter.

Was kann der neue elektrische Kia EV3?

Von den Proportionen her erscheint der EV3 stimmig und mit seinen ausgestellten Radhäusern wirkt er wie ein geschrumpfter Offroader. Der freilich eher im Großstadtdschungel unterwegs sein wird – wie in Seoul. In Korea ist der Kia schon auf dem Markt und so fahren wir den EV3 in und um Koreas Hauptstadt. Erster Eindruck im Interieur: sympathisch und zum Wohlfühlen, dafür sorgen die Materialien wie z. B. eine Textilleiste am Armaturenträger. Auch der Überzug für die Sitze wirkt angenehm und Kia weist darauf hin, dass innen und außen viel Recyclingmaterial verarbeitet wurde.

Jedenfalls schaut das alles fein und stimmig aus. Besonders stolz sind die Designer auf ein ausziehbares Tischchen zwischen den Sitzen. Das wird während der Fahrt wenig nutzen, aber in den (Lade-) Pausen könnte man hier z. B. einen Laptop abstellen. Man hat auch einen guten Kompromiss aus digitalen und analogen Elementen gefunden. Natürlich hat man ein digitales Cockpit mit Touchscreen in der Mitte (mit einer durchaus nachvollziehbaren Menüführung). Gleichzeitig hat man aber auch an analoge Regler und Knöpfe gedacht – dort, wo sie Sinn machen, wie z. B. für die Audio-Lautstärke. Was uns nicht sofort ins Auge gestochen ist, war der Startknopf, der ist innen am Hebel für die Fahrstufen untergebracht.

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Fahreindrücke

In puncto Fahren bleibt der EV3 auf der komfortablen Seite, die Lenkung ist eher weich, dennoch lässt sich der Kia ausreichend exakt um die Kurven dirigieren. Kia stattet den EV3 auch mit Paddels am Volant aus, um die Rekuperation feinzujustieren. Das gefällt schon einmal gut und noch smarter ist das i-Pedal 3.0. Aktiviert man das System, arbeitet die Rekuperation adaptiv, passt sich beim Verzögern an das vorausfahrende Fahrzeug an und bringt das Auto auch – ohne dass der Fahrer in die Bremsen steigen muss – zum Stillstand.

Wie weit kommt man? Wir fahren den EV3 mit 150-kW-Motor in Verbindung mit 81,4-kWh-Akku. Das sorgt für eine sehr beachtliche Reichweite von 605 Kilometern. Alternativ bietet Kia auch einen 58,3-kWh-Stromspeicher für die Basisversion an. Mit den Fahrleistungen (0 auf 100 km/h in 7,7 Sekunden) lässt es sich gut leben. Wenig berauschend ist die Ladeleistung. An einem DC-Lader kann der EV3 mit maximal 128 kW nachladen. Aber dafür hat man eben das Tischchen und auch eine Relaxation-Stellung für den Fahrersitz lässt sich aktivieren, wenn es an der Ladesäule länger dauert. Und mit dem EV3 lassen sich auch kleinere Gerätschaften laden und er wäre auch dafür gerüstet, Strom aus dem Akku ins Haus- oder öffentliche Netz einzuspeisen.

Kia wird das Angebot noch weiter ausbauen. So wird die EV3-Palette in Zukunft um eine Allradversion und einen sportlichen GT erweitert.

Bestellen kann man das Auto, das zum Jahreswechsel bei uns auf den Markt kommt, schon. Der Startpreis von 36.840 Euro ist durchaus fair kalkuliert. Mit dem größeren Akku kommt man auf 41.690 Euro.

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