Wettermoderator erleidet vor laufender Kamera Panikattacke
Nate Byrne ist der Sigi Fink Australiens: Immer fesch, immer adrett angezogen und immer charmant moderiert er – zwar nicht im Radio, sondern in der Morgen-Sendung "ABC Breakfast News" – das Wetter und verrät den Zuschauern, ob es brütend heiß wird, eiskalt oder ob uns doch Regenschauer erwarten.
Am Dienstag, dem 13. August 2024, verlief die Sendung allerdings anders, als von Byrne geplant. Und von den Zuschauern erwartet.
"Ich muss jetzt kurz aufhören"
Während er das Wetter moderiert (er spricht gerade über mögliche Überflutungen im Osten des Landes bei gleichzeitig großer Hitze im Norden), scheint Byrne immer mehr nach Luft zu ringen. Scheint nervöser zu werden, sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen. Seine Atmung wird schneller. Schließlich bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Moderation abzubrechen und an seine Kollegin Lisa Millar abzugeben, die verständnisvoll und souverän übernimmt.
Was war geschehen? Byrne selbst klärt schon während des Vorfalls auf: "Ich muss jetzt kurz aufhören. Einige von ihnen wissen es bereits: Ich habe manchmal Panikattacken. So eine habe ich jetzt gerade." Bewundernswert: Byrne schafft es, weiterhin in die Kamera zu lächeln. Ein Vollprofi eben.
Offener Umgang wird gefeiert
Der Moderator spricht seit Jahren offen über seine Erkrankung, um über das Thema aufzuklären und anderen Betroffenen Mut zu machen. 2022 veröffentlichte er einen sehr persönlichen Text darüber. Dort erzählt er auch davon, dass eine Live-Sendung seine erste Panikattacke ausgelöst habe.
Byrne selbst kehrte kurz nach seiner Attacke wieder in die Live-Sendung zurück. "Tut mir leid, wenn ich jemandem einen Schrecken eingejagt habe", entschuldigte er sich. Das Moderationsteam reagierte allerdings mehr als verständnisvoll. Kollege Michael Rowland betonte auf Instagram, das Team würde Byrne stets den Rücken freihalten. Und auch die Zuschauer feierten Byrnes souveränen, vor allem aber offenen und sympathischen Umgang mit seiner Erkrankung.
Nicht steuerbar
Circa 20 Prozent der Bevölkerung erleben mindestens einmal in ihrem Leben eine Panikattacke, in Österreich sind es circa 40 Prozent. Bei regelmäßigem Auftreten spricht man von einer "Panikstörung". Wann eine Attacke auftritt, kann nicht vorhergesagt werden, oft kann dies auch in ruhigen Momenten der Fall sein. Natürlich können auch Stresssituationen Panikattacken auslösen.
Betroffene verspüren ein starkes Engegefühl in der Brust, inklusive Schwindel, Übelkeit, Erstickungsgefühl, Schwitzen und Zittern. Viele Betroffene berichten vom Gefühl, den Verstand zu verlieren und von der Angst, sterben zu müssen. Körperlich gefährlich sind Panikattacken jedoch nicht und sie verschwinden in der Regel nach einigen Minuten wieder.
Kurz zusammengefasst
- Der australische Wettermoderator Nate Byrne erlitt während einer Live-Sendung eine Panikattacke.
- Er geht seit Jahren offen mit der Erkrankung um.
- Die Zuschauer feiern ihn dafür.
- 20 Prozent der Bevölkerung erlebte bereits mindestens eine Panikattacke, in Österreich sind es circa 40 Prozent.