Die Krise ist nicht zu Ende: Welche Gefahren uns drohen

Die Krise ist nicht zu Ende: Welche Gefahren uns drohen
Die Politik wird zunehmend unberechenbar. Für die Wirtschaft, also für uns alle, ist das gar nicht gut.
Wolfgang Unterhuber

Wolfgang Unterhuber

Seit Mitte 2022 befindet sich die heimische Industrie in einer Rezession. „Ein Aufschwung ist überhaupt nicht in Sicht“, sagt dazu der renommierte Wirtschaftsforscher Christian Helmenstein. Österreichs Industrie hängt vom Export ab. Aber der wichtigste Wirtschaftspartner, Deutschland, steckt selbst in der Krise. So wie eigentlich fast die ganze Euro-Zone.

Auch in der Immobilienbranche kracht es. Pandemie, Inflation, Zinsanstieg und fallende Immobilienpreise bringen die bis 2022 boomende aber fremdfinanzierte Wirtschaftssparte jetzt in schwere Turbulenzen. Seit dem Untergang der Signa-Gruppe, der noch lange die Justiz beschäftigen wird, jagt fast schon im Monatsrhythmus eine Großpleite die nächste. Bei den Immo-Entwicklern herrschte über Jahre aufgrund der Nullzinspolitik Goldgräberstimmung. Jetzt ist Zahltag. 

Wie geht es weiter? Und von wo oder wem geht – wirtschaftlich betrachtet und abgesehen von  Diktatoren und ihren Kriegsträumen (Stichwort: China/Taiwan) – Gefahr aus? Bis 2028 wird Österreichs Wirtschaft jedenfalls kaum wachsen, sagen die Wirtschaftsforscher. Am Arbeitsmarkt wird es auch nicht lustiger.  Von den 600.000 Beschäftigten in der Industrie werden schon bald Tausende ihre Jobs verlieren. Wohl auch am Bau. Weil die Immo-Krise laut Experten noch zwei Jahre anhalten wird. Kein Wohnungsneubau, keine Jobs.

Global gesehen geht  Gefahr von Donald Trump aus, wenn er US-Präsident werden sollte. Trump bedeutet Handelskrieg. Mit China und mit der EU. Die USA können sich das leisten. Europa nicht. Gefahr droht  auch von der EU-Politik. Die EU-Kommission hat jüngst wie Trump agiert und Strafzölle für E-Autos aus China verhängt. Man spielt also Handelskrieg. Mit einem Wirtschaftspartner, ohne dessen Rohstoffe und Produkte die EU-Bürgerinnen und -Bürger auf dem Trockenen sitzen würden. Wie es weitergeht, ist offen.

Und dann gibt es eine Gefahr, die unmittelbar wieder Österreich betrifft. Durchaus möglich, dass ab 2025 kein russisches Gas mehr über die Ukraine nach Österreich fließt. Weil der russisch-ukrainische Transitvertrag aus der Vorkriegszeit ausläuft. Gas wird (hoffentlich) von wo anders herkommen, aber es wird viel teurer sein als das russische. Die Energiepreise werden also wieder steigen – und die Inflation anheizen. 

Jetzt aber ist erst einmal (ein viel zu langer) Wahlkampf. Da werden viele bunte Ideen kreisen. Etwa die  Vier-Tage-Woche. Bei vollem Lohnausgleich. Das würde die Personalkosten für die Unternehmen in die Höhe peitschen und damit die Pleitegefahr erhöhen. Totale  Ahnungslosigkeit ist auch eine politische Kategorie. Sie ist die größte Gefahr für uns alle.

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