Wir sind Exxon

Wir sind Exxon
Man sollte über die verlogenen Exxon-Manager nicht allzu sehr die Nase rümpfen. In Europa sind die Menschen nicht viel anders.
Wolfgang Unterhuber

Wolfgang Unterhuber

Jetzt ist es also amtlich: Die Erderwärmung findet nicht erst seit wenigen Jahren, sondern schon seit Jahrzehnten statt. Das haben Experten schon in den 1970ern festgestellt. Und zwar im Auftrag von einem der größten Öl- und Gaskonzerne der Welt: Exxon Mobil. Die Manager in der Chefetage des US-Multis wussten und wissen also seit einem halben Jahrhundert, dass es kracht, haben aber nichts gesagt. Im Gegenteil. Zwischendurch verbreitete Exxon sogar die Lüge von einer kleinen Eiszeit. Ein Irrsinn.

Zynische Naturen werden das Verhalten der Exxon-Chefs für „no na“ halten. Profitgier stehe in einem Ölkonzern eben über Weltuntergang. Mag wohl sein, stimmt aber nicht zur Gänze. Hätten die Öl-Giganten dieser Welt vor Jahrzehnten schon mit dem Ausbau alternativer Energien begonnen, hätten sie gewiss viele Milliarden um den Preis eines verminderten Gewinnes investieren müssen. Heute aber könnten sie sich vor lauter Profit kaum noch „wehren“. Sie könnten die fossile Energiegewinnung drosseln und die Welt somit ein wenig kühler machen. Das Verhalten der Exxon-Manager offenbart also eine Gefahr, die schlimmer ist als der Klimawandel: menschliche Dummheit und Faulheit.

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