Wien: ohne Meer und ohne Wüste

Wien wird heißer. Das ist schon lange keine Spekulation mehr.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Es ist ein Faktum, das wir jeden Sommer mit neuen Rekordtemperaturen erleben: die Tage mit mehr als 30 Grad Celsius werden mehr, die Nächte fühlen sich tropisch an. Forscher prognostizieren für die nächsten Jahrzehnte ein Klima wie im französischen Marseille – nur ohne Meer–, im schlechtesten Fall sogar wie in Dakar – und hoffentlich ohne Wüste.

Dass sich der Klimawandel auf die Wiener und Wienerinnen auswirken wird, liegt auf der Hand: es ist davon auszugehen, dass das Klima in alle Lebensbereiche hineinwirkt. Wir werden anders leben wollen, wenn uns die Hitze plagt. Wir werden anders arbeiten, unsere Freizeitgestaltung wird sich verändern. Vor allem aber wird auch das Wohnen zum großen Thema werden: das Leben am Stadtrand im Grünen ist jetzt schon angenehmer als im innerstädtischen Betonumfeld, in Wohnungen unten ist es naturgemäß angenehmer als oben am Dach, technische Errungenschaften, die für Kühlung sorgen, werden wichtiger, also intelligente Beschattungen und Klimageräte, die möglichst energie- und umweltschonend ihre Funktion erfüllen.

Aber insgesamt braucht es eine Klimastrategie, die mit Nachdruck von allen Seiten umgesetzt wird: vom Einzelnen, der sich darüber bewusst sein muss, dass es eine individuelle Verantwortung gibt (Stichwort: ökologischer Fußabdruck). Und von der Stadtverwaltung, die das Thema Klima ganz oben auf die Agenda setzen muss. Erste Maßnahmen sind da: Begrünungen, klimafreundliche Bauweisen, Schatten- und Wasserspiele, die das schöne Leben in Wien hoffentlich erhalten.

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