Wenig Hoffnung für große Messen

Corona-bedingt werden die meisten Ausstellungen abgesagt. Für Organisatoren und ihre Dienstleister bedeutet das große Ausfälle.
Robert Kleedorfer

Robert Kleedorfer

Die Erinnerungen sind noch da, wenn auch verschwommen: die erste Modellbaumesse, irgendwann Mitte der 80er-Jahre, damals noch im Museumsquartier. Es folgten die Computermesse ifabo und der Publikumsmagnet schlechthin – die Unterhaltungselektronikmesse HIT. Viele Prospekte, Gimmicks und Aufkleber wurden während des Besuchs gesammelt und bis nach Hause geschleppt (der Großteil davon wurde bald darauf ins Altpapier gekübelt).

Zum Publikumsmagnet in jüngster Zeit entwickelte sich die Auto- und Reisemesse im Jänner. 150.000 Besucher sind alljährlich ins Wiener Messegelände gefahren. Für nächstes Jahr schaut es zumindest für die Autoshow schlecht aus. Schon im April wurde bekannt gegeben, dass sie zumindest nicht wie in bisheriger Form stattfinden werde. Grund ist klarerweise Corona. Die Sicherheit ist angesichts des Andrangs nicht zu gewährleisten. Und die Branche leidet ohnehin an immensen Verkaufsrückgängen und muss sparen. Es gibt günstigere Marketingmöglichkeiten als ein opulenter Messestand (alleine der Volkswagenkonzern mietete bisher eine ganze Halle). Der Termin für die Ferienmesse steht zwar offiziell laut Website noch; ob 2021 die Lust aufs Reisen in ferne Länder wieder einen Aufschwung erfährt, ist aber eher fraglich.

Für Veranstalter bleibt es aufgrund der wirtschaftlichen und gesundheitlichen Umstände schwierig, breite Publikumsmessen zu veranstalten. Fachhandelstage werden eher eine Chance auf Durchführung haben. Sie sind bei Unternehmen teilweise ohnehin beliebter, weil man sich ohne Firlefanz konkret an wirklich interessierte Business to Business-Kunden richten kann. Für die Organisatoren, aber auch deren Auftragnehmer, heißt es also bis auf Weiteres, dass sie kleinere Brötchen backen müssen.

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