Was man 2050 von 2020 erzählen wird: Mehr Gutes als wir derzeit glauben

Für die Franzosen heißt es heuer wohl auf Feuerwerk zu verzichten
Ein Jahr wie ein Wackelkontakt. Licht an, Licht aus. Vieles wird im Fluss der Zeit mickrig, manches aber großartig erscheinen.
Richard Grasl

Richard Grasl

Statistisch gesehen kann ich meinem zehnjährigen Enkelkind 2050 vom Horror-Jahr 2020 erzählen. Wo wird es historisch angesiedelt sein? 1918 und 1938/39 scheiden aus. Nicht vergleichbar. 2008, das Jahr der Finanzkrise? Harmlos dagegen. Der Ölschock 1973, als meine Eltern einen Tag pro Woche nicht Auto fahren durften, ist ebenso ein Klacks. Der Super-GAU in Tschernobyl 1986 hat bisher am meisten Angst gemacht. Bis Corona kam.

Was werde ich also in dreißig Jahren davon erzählen? Dass wir einige Wochen nicht raus durften und Masken tragen mussten? Die Geschäfte geschlossen waren? Dass Skifahren und Bundesgärten das Land spalteten? Ob bei der ersten Impfung ein Politiker auf dem Foto dabei war? All das wird im Fluss der Geschichte mit einigen Jahren Abstand mickrig wirken. Am ehesten noch, dass Corona dafür gesorgt hat, dass Donald Trump nicht mehr US-Präsident wurde. Und zu befürchten ist, dass die entstandene Insolvenzwelle zu einer Millionen-Arbeitslosigkeit geführt haben wird.

Als positiv denkender Mensch würde ich meinen Enkeln aber gerne einige großartige Errungenschaften erzählen.

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