Warten auf den Untergang
Vor zehn Jahren erschien der internationale Bestseller „Blackout“. Seither warten wir gebannt auf den europaweiten totalen Stromausfall. Blackout- und Krisenexperten kommen aus dem Warnen gar nicht mehr heraus. Und sie finden Gehör. Weil sich Weltuntergang eben gut verkauft. Tatsächliche Experten und Energiemanager, die die Gefahr relativieren, gelten da als Spaßbremsen. Völlig ignoriert wird auch, dass die europaweite Stromversorgung so aufgebaut ist, dass ein totaler Blackout höchst unwahrscheinlich ist.
Trotzdem: Vor rund einem Jahr war vor allem im Internet der Blackout-Teufel los. Weil in Deutschland mit Jahreswende drei Atomkraftwerke abgeschaltet werden sollten. Das passierte dann tatsächlich. Aber nichts geschah. Bis auf einen kurzen Frequenzabfall am 8. Jänner in Nordwesteuropa. Aber das hatte andere Ursachen. Tritt der Weltuntergang nicht ein, wird er wie bei den „Zeugen Jehovas“ verschoben. In den nächsten fünf Jahren, so das österreichische Bundesheer, werde es „fast hundertprozentig“ zu einem größeren Stromausfall kommen.
Wenn nicht, besteht für die Apokalyptiker trotzdem Hoffnung. Denn bald wird die Verfilmung eines anderen Bestsellers zu sehen sein: „Der Schwarm“. Da wird Nordwesteuropa von einem Tsunami aus der Nordsee überflutet. Na dann.
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