Verturnschuhung der Gesellschaft

Verturnschuhung der Gesellschaft
Wutbürger im Homeoffice: Die Pandemie (plus eine Flut schlechter Nachrichten) hat den Trend zur Respektlosigkeit verstärkt
Martina Salomon

Martina Salomon

Schon lange vor Corona, als nur die Avantgarde joggingbehost im Homeoffice saß, wurde einem beim Blick aufs Schuhwerk x-beliebiger Passanten klar: Eleganz war gestern, die in Sneakers manifestierte Bequemlichkeit hat gesiegt. Das Begrüßenswerte daran: Etikette hat ausgedient, Kleider machen NICHT Leute (oder doch ein bisschen: Turnschuhe gibt’s ja auch von teuren Labels). Wir haben uns von Zwängen befreit, kein Mann muss mehr Krawatte, keine Frau mehr Stöckelschuhe tragen. Dennoch: Schlabberlook außerhalb der eigenen vier Wände kann auch mangelnde Wertschätzung für andere signalisieren und macht alles zum grauen Alltag – übrigens auch den Konzert- oder Theaterbesuch (wenn er endlich wieder möglich wird).

Kommentare