Vertrauensverlust
Jene mit Geld haben Angst, dass ihnen der Staat über Nacht ihre Vorsorge anknabbert.
Zuerst die Finanzkrise, dann der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und nun der drohende Brexit. All diese Unsicherheiten führen dazu, dass Anleger ihr Geld lieber dort parken, wo sie im Fall des Falles schnell zugreifen können.
Hinzu kommt der hausgemachte Vertrauensverlust. Die Österreicher haben laut einer Umfrage großes Misstrauen gegenüber der heimischen Politik. Jene mit Geld haben Angst, dass ihnen der Staat über Nacht ihre Vorsorge anknabbert.
Von der Hand zu weisen ist diese Befürchtung nicht – die höhere Besteuerung von Ausschüttungen aus Stiftungen oder die Anhebung der Kapitalertragssteuer auf Wertpapier-Erträge sind Beispiele dafür. Wenn nun der neue Kanzler die Idee der Maschinensteuer wieder belebt, fragen sich wohl viele, was als nächstes beim Griff in die Mottenkiste des Sozialismus herausgeholt wird. Vielleicht die klassische Vermögenssteuer, die vom roten Finanzminister Lacina zu Recht wegen des hohen Aufwands abgeschafft wurde. Oder die 32-prozentige Luxussteuer, unter die auch der Kauf eines Autos fiel. Ideen gibt es viele.
Als gelernter Österreicher weiß man, dass Regierungen bei der Einführung neuer Steuern schnell sind, bei der Reduzierung oder Abschaffung jedoch nur selten ein Ohrwaschl rühren.
Daher sollte es nicht verwundern, wenn Anleger ein anderes Platzerl für ihr hart erarbeitetes Geld suchen.
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