Sind Gasheizungen gegenüber Ölheizungen oder Kohleöfen das kleinere Übel? Na klar. Es ändert aber nichts daran, dass sie ein Übel sind: Weil diese eben nicht nur Wohnungen, sondern auch die Klimakrise anheizen. Und weil wir für unser Gas jährlich Milliarden an Russland überweisen. Dazu kommt, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Versorgung Österreichs massiv gefährdet – weil der russische Diktator Putin aus Vergeltung jederzeit die Gas-Pipelines zudrehen kann. Andererseits wird der Druck innerhalb Europas täglich größer, das Erdgas abzudrehen und Russland so keine Devisen mehr für seine fossilen Bodenschätze zu überweisen. Der Westen will nicht auch noch die Bomben zahlen, mit der die Ukrainer massakriert werden.
Wer also jetzt Gasthermen bewirbt und einbauen lässt, kann das unmöglich guten Gewissens tun, sondern handelt gegen die Interessen des Staates und seiner Kunden. Denn ab Juli startet die CO2-Bepreisung, die ja das Ziel verfolgt, alle fossilen Energieträger sukzessive jedes Jahr zu verteuern und damit unattraktiv zu machen. Und nicht zuletzt wird das neue Wärmegesetz den Betrieb von Gasheizungen bis 2040 untersagen – ein Tausch der Heizung wird also verpflichtend werden.
Leider ist das Problem des verantwortungslosen Handelns der Länder zu Klimakrise und Energiesicherheit noch größer. In Vorarlberg, Tirol und Salzburg steht kein einziges Windrad, in Kärnten stehen zwei. Klar, Ostösterreich hat die günstigere Lage für Windkraft. Es ist aber nicht so, dass in Westösterreich kein Wind weht. Ähnliches gilt für den Ausbau der Photovoltaik. Und was jedenfalls fehlt, das kritisiert auch der Dachverband Energie Österreich, ist ein gesamtheitlicher Plan von Energieministerin Gewessler, wie die Stromerzeugung morgen konkret aussehen soll.
Dennoch wundert es nicht, warum die Regierung noch immer kein akkordiertes Klimaschutzgesetz vorgelegt hat. Dieses wird nämlich klare Verantwortlichkeiten der Länder für alle Sektoren gesetzlich regeln. Wer seine Ziele verfehlt, wird finanziell belangt. Solange es das alles nicht gibt, haben die Länder null Druck, daran etwas zu ändern. Nur muss allen klar sein: So wird Österreichs Klimaschutz durchaus katastrophal scheitern.
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