Um jeden Preis poliert

Um jeden Preis poliert
Sebastian Kurz hat vor allem eines zu verteidigen: Sein Image. Die Freude an der Inszenierung nutzt sich in der Krise ab.
Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

„Wir haben dieses Thema am Freitag aufgedeckt“, erklärte Kanzler Sebastian Kurz am Mittwochabend in der „ZiB2“. Journalisten waren zu Recht verwirrt: Der Kanzler als Aufdecker? Und wenn ja: Was hat er mit seinem Angriff auf Beamte in Brüssel und in Österreich in der Impfcausa eigentlich aufgedeckt?

Sebastian Kurz ist im Auftritt talentierter als andere, disziplinierter und geschulter. Kein öffentlicher Aspekt seiner Persönlichkeit ist dem Zufall überlassen: Ob es die rhythmischen Armbewegungen sind, die seine Silben unterstreichen, wenn er einen Punkt machen will, ob es die stets gleichförmig perfekte Haarpracht ist oder das frühere Zelebrieren von Economy-Flügen als Zeichen des ausgerufenen neuen Stils: Image kann man sich nicht kaufen, aber mit viel Aufwand (und vielen Strategen im Hintergrund) perfektionieren.

Die Devise lautet: Fehler macht nur einer nie. Und passenderweise rutschten stellvertretend für Kurz gehäuft jene aus, die theoretisch auch einen Führungsanspruch stellen könnten.

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