Trumps Nahost-Plan: Demütigung für Araber

Die vorgesehenen Regelungen berücksichtigen nur israelische Interessen und haben null Chance auf Umsetzung.
Walter Friedl

Walter Friedl

„Deal-Maker“ – so sieht sich Donald Trump gerne. Nur: Dazu gehört, dass alle Beteiligten an einem Tisch sitzen. Bei dem jetzt vom US-Präsidenten in maßloser Selbstüberschätzung als „Jahrhundertwurf“ präsentierten Nahost-Friedensplan waren allerdings die Palästinenser nicht eingebunden. Das ist so, als würde sich ein Scheidungsmoderator bloß mit einer Partei zusammensetzen, die andere hätte das Ergebnis zu schlucken. Eine einvernehmliche Lösung sieht anders aus.

Zwergerlstaat

Egal, Trump glaubt in seiner „großen und unübertroffenen Weisheit“ (Eigendefinition) ohnehin zu wissen, was für die Palästinenser gut ist. Nämlich das, was für Israel gut ist: ein von jüdischen Siedlungen zerfurchter, nicht lebensfähiger Zwergerlstaat unter der Knute Israels.

PR-Aktion

Der Plan ist eine Demütigung für alle Araber. Die Chance auf Umsetzung liegt bei null. Was bleibt: Eine PR-Aktion für zwei bedrängte Staatenlenker – Trump kämpft gegen seine Absetzung, Israels Premier Netanjahu gegen ein Korruptionsverfahren. Und das ist wirklich bitter. Denn die Menschen in der Region verdienen sich nach fast 75 Jahren Blutvergießen endlich Frieden.

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