Tennis-Aufsteiger Ofner: Vorbild für alle anderen Österreicher

Hat gut lachen: Sebastian Ofner
Der Steirer und Julia Grabher beweisen, dass auch im fortgeschrittenen Tennis-Alter noch sehr viel möglich ist.
Harald Ottawa

Harald Ottawa

Zähigkeit, Konsequenz, der Wille, nie aufzugeben, aber vor allem das Vertrauen in sich selbst. Sebastian Ofner hat mit sechs Siegen bei den French Open bewiesen, was alles möglich ist. So oft man noch von Verletzungen zurückgeworfen wird. Und er ist damit, wie auch Julia Grabher, ein Vorbild für andere Österreicher. Ofner ist 27, Grabher wird am 2. Juli 27.

Lesen Sie hier über das Match: Ofner von Tsitsipas gestoppt.

Zur absoluten Weltspitze fehlt doch noch bisschen etwas, wie die 5:7-3:6-0:6-Achtelfinal-Niederlage gegen einen stark spielenden Stefanos Tsitsipas bewies. Dennoch kann Ofner viel Selbstvertrauen aus Paris mitnehmen und die Gewissheit, dass er nunmehr kaum noch bei Challenger-Turnieren Endspiele vor vier Zuschauern bestreiten muss, wie es im Vorjahr in Prag der Fall war. Die Tore zur größeren ATP-Bühne sind nun geöffnet. Auch wenn in Wimbledon wie bei allen Grand Slams die Rangliste sechs Wochen vor Turnierbeginn herangezogen wird (Start: 3. Juli) und Ofner noch einmal Qualifikation spielen muss – bei den folgenden Majors steht er im Hauptbewerb. Auf längere Sicht, er hat heuer nicht mehr viel zu verteidigen.

Ofner spielte im Vorjahr fast nur mit Schmerzmitteln, gab aber trotz Verletzungen nie auf. Und er hat ein gutes Umfeld mit Touringcoach Steve Rettl und Trainer Wolfgang Thiem, ein Topmann seines Faches. Nun können sich auch andere Österreicher, jüngere und gleichaltrige, am Steirer und auch an Grabher, die unter Trainer Günter Bresnik einen enormen Sprung gemacht hat, ein gutes Beispiel nehmen, was alles möglich ist, wenn man konsequent dran bleibt, wenn man Verletzungen und Krisen wegsteckt.

Abgesehen davon belebten zuletzt Ofner und Grabher Österreichs Tennis-Szene, die unterm Strich sehr gut dasteht. Wenn man Geduld hat, wird man künftig auch viel von den Youngsters Tamara Kostic und Joel Schwärzler (beide zogen bei den French Open in die 2. Runde des Juniorenbewerbs ein) hören, von einem Sebastian Sorger oder von einer Anna Pircher. Geduld ist das Zauberwort. Wie es geht, zeigte Sebastian Ofner. Und dann gibt es ja noch Superstar Dominic Thiem...

Kommentare