Stopp für Straßenbau: Wenn die Ministerin in die Trickkiste greift
Leonore Gewessler weiß offenbar, dass sie sich auf rechtlich dünnem Eis bewegt, sonst müsste sie sich nicht vor Top-Juristen fürchten
Der frühere Dekan des Wiener Juridicums, der Verfassungsjurist Heinz Mayer, hat etwas getan, was hierzulande leider viel zu selten vorkommt: Mayer hat es abgelehnt, ein Gefälligkeitsgutachten zu erstellen. Mehr noch: Er hat die Annahme eines ministeriellen Auftrags verweigert, weil damit für ihn ein Maulkorb verbunden gewesen wäre. Die Fachmeinung des exzellenten Juristen zu einer wichtigen Rechtsfrage hätte der Öffentlichkeit verborgen bleiben sollen.
Mayer hat den Vorfall selbst publik gemacht. Demnach ging der unsittliche Antrag an den Professor vom grün-geführten Infrastrukturministerium aus. Zweck der Übung war offensichtlich, Ministerin Leonore Gewessler einen wortgewaltigen und fachlich versierten Kritiker vom Hals zu schaffen.
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