Abgefahren

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Die Start-up-Szene brummt - nur nicht in Österreich. Der hungrige Unternehmergeist fehlt und das große Geld von Investoren auch.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Diesen Zug haben wir in Österreich verpasst: als die Start-up-Szene noch jung war, vor zehn, 15 Jahren, rechnete man sich gute Chancen aus, dass Österreich als Standort punkten könnte. Es gab Festivals und das Versprechen großer Förderungen, es gab eine lebendige Szene und zwei Handvoll größerer Investoren, die versucht haben, das Thema voranzubringen. 

Österreich, traditionell mit seinen Klein- und Mittelbetrieben stark, sollte mit jungen, dynamischen Firmen bereichert werden, es sollte eine Stimmung pro Unternehmertum aufkommen. Auch die Nähe Wiens zu den osteuropäischen Ländern hätte Vorteile geboten, Wien sei attraktiv, da wolle man sich ansiedeln.

Es kam anders: die Start-up-Szene brummt woanders – nämlich in Berlin, London, Barcelona, Lissabon und Amsterdam. Im Europa-Ranking schafft es Wien gerade auf Platz 15. Die großen Mankos: es fehlt an hungrigen Talenten und Arbeitskräften; es fehlt an Investoren, die nicht anfangs bei der Gründung – da gibt es eine Vielzahl an Förderungen im Förderland –, sondern später in den Investitionsrunden das große Geld geben. 

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Was zur absurden Situation führt, dass das Gründen in Österreich zwar leicht möglich ist, die Chancen auf Entwicklung, Ausbau und Vergrößerung aber schlecht sind. Klotzen statt kleckern wäre die Devise, aber das ist ziemlich unösterreichisch.

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