Sorglos-Plätze zahlen sich aus

Gute Kindergartenplätze sind ein ewiges Thema. Gäbe es sie für alle, wäre der Return on Investment riesig.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Wir haben den besten Kindergarten der Welt. Warum? Weil unsere 3-Jährige vom ersten Tag an mit Freude hingeht. Täglich. Und ihr die langen Kindergartentage keine Last sind. Weil sie in einer Gemeinschaft aufwächst, Freundinnen hat, weil sie lernt und Werte erfährt. Weil sie uns überrascht mit Basteleien und Weisheiten von ihren Pädagogen.   

Das ist ein großes Glück. Zu wissen, dass das Kind gut aufgehoben ist. Und man selbst freigespielt für die Arbeits- und Erwachsenenwelt. Unser  Kindergarten  (privat, katholisch,  gefördert) war in der Corona-Zeit nicht einen einzigen Tag zu. Das ist großartig.  

In Wien, wieder ein Glück, ist so etwas nicht einmal eine Frage des – eigenen – Geldes. Kindergärten in der Hauptstadt sind beitragsfrei, sie werden mit  Hunderten  Euro pro Kind und Monat gefördert. Lediglich fürs Essen bezahlt man – und kann um Zuschuss ansuchen.  Es ist eher eine Frage des Kriegens. Ich traue mich aber zu sagen, dass es in keiner Großstadt besser ist. 

Und doch kämpfen die Kindergärten mit Problemen: es mangelt an Personal   (eine Frage der Bezahlung), es mangelt an Extra-Personal für herausfordernde Situationen, es gibt ein starkes Ost-West-Gefälle in der Betreuungsqualität und -quantität. 

Ich meine: Jede Familie in Österreich soll die Möglichkeit  haben, einen Sorglos-Platz für ihr Kind zu bekommen. Das kostet Bund, Ländern und Gemeinden Geld – aber der Return on Investment ist riesig: mit Eltern, die nach der Karenz wieder in den Job finden und das auch wollen; mit freigespielten Eltern, die ruhigen Gewissens ihrer Arbeit nachgehen können; mit Kindern, die glücklich in der Betreuung sind; mit besser integrierten Kindern (jene, mit speziellen Bedürfnissen  bei Sprache und Entwicklung).  Der Kindergarten legt die Basis für alles Weitere.  Sparen unangebracht.   

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