Sicherheit gibt es (noch) nicht

In der Corona-Krise fahren die Manager derzeit auf Sicht: vieles ist unsicher, Unvorhersehbares jederzeit möglich.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Ein starkes Titelbild, das uns Georg Pölzl diese Woche beschert hat: Der Post-Chef geht voran, die Bundesheer-Soldaten folgen ihm. In der Corona-Krise hat es seine Verteilerzentren getroffen. Das Virus im Unternehmen: "Nicht, dass wir darauf gewartet hätten“, sagt Georg Pölzl im Interview. Rechnen müsse man aber mit so einem Szenario in so einer Zeit. Vor allem, wenn der Betrieb weiterlaufen muss, auch in Quarantänegebieten zugestellt wird, 13.000 Post-Angestellte weiterhin täglich im Kundenkontakt sind.

Die Häufung in zwei Verteilerzentren der Post trifft uns hart – und zeigt, dass es die Sicherheit der niedrigen Reproduktionsrate nicht gibt. Solange das Virus im Umlauf ist, ist eine Ansteckung immer möglich. Das gilt nach wie vor, auch, wenn das Leben im Alltag und im Job langsam wieder zurückkommt.

Wie Führen unter sogenannten "Breakdown-Ereignissen“ gelingen kann, hat die Synk Business School in Deutschland untersucht. Demnach müssten Krisen-Manager ihr Verhalten in der Sekunde den veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Wichtig dabei ist: Emotionen steuern und unter dem Druck nicht aus der Balance geraten; Tunnelblick vermeiden und das große Ganze sehen; Kommunikation verstärken und aktiv den Dialog suchen; Szenarien durchdenken und Ziele ausrichten; Neues wagen: außergewöhnlichen Situation erfordern außergewöhnliches Handeln. Krisen sind von einer hohen Veränderungsgeschwindigkeit gekennzeichnet – Manager müssen deshalb schnell und pragmatisch sein. Starke Nerven und Übersicht sind gefragt, viel mehr als Perfektionismus und Detailverliebtheit.

Für den Innovator Pölzl, dessen Post sich seit Wochen im Ausnahmezustand befindet, wird es "das bisher schwierigste Jahr“. Ab Seite 6 erklärt er die Hintergründe.

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